Inanspruchnahme der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung in Deutschland
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
Rattay, Petra
Butschalowsky, Hans
Rommel, Alexander
Prütz, Franziska
Jordan, Susanne
Nowossadeck, Enno
Domanska, Olga
Kamtsiuris, Panagiotis
Der vorliegende Beitrag liefert auf Basis der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) und des Bundes-Gesundheitssurveys (BGS98) aus den Jahren 2008–2011 und 1997/98 repräsentative Eckdaten und Trends zur Inanspruchnahme ärztlicher und therapeutischer Leistungen der 18- bis 79-jährigen Wohnbevölkerung in Deutschland. Die DEGS1-Daten zeigen, dass Frauen viele der einbezogenen medizinischen Leistungen häufiger in Anspruch nahmen als Männer. Mit dem Alter werden die Unterschiede nach Geschlecht geringer. Bei fast allen Leistungen ist mit zunehmendem Alter ein Anstieg der Inanspruchnahme zu verzeichnen. Große Unterschiede in der Inanspruchnahme bestehen in Abhängigkeit von der selbst eingeschätzten Gesundheit, geringere Unterschiede nach Sozialstatus, Krankenversicherung und Region. Zu beiden Erhebungszeitpunkten ist der Anteil der Bevölkerung, der mindestens 1-mal im Jahr ärztliche Hilfe (ambulant oder stationär) in Anspruch nahm, nahezu unverändert hoch. Gleichzeitig sind in diesem Zeitraum ein signifikanter Rückgang der Kontakte zu Arztpraxen pro Jahr und der Krankenhausverweildauer sowie eine Zunahme der konsultierten Facharztgruppen zu verzeichnen. Dies verweist auf Steuerungswirkungen früherer Reformen. The article provides representative benchmarks and trends for the use of medical and therapeutic services in Germany on the basis of the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1) and the German National Health Interview and Examination Survey 1998 (GNHIES98) from the years 2008–2011 and 1997/98, respectively. DEGS1 shows that women seek most medical services more often than men. Differences by gender decreased with age. In almost all services, an increase in utilisation is recorded with age. There are large differences in utilisation depending on self-rated health, as opposed to fewer differences by social status, health insurance and region. At both time points, the proportion of the population that utilised outpatient or inpatient medical assistance at least once a year, is almost unchanged high. At the same time, a significant reduction in the annual number of contacts with medical practices and the length of hospital stay was recorded as well as an increase of the consulted specialist groups. This may be explained due to regulation effects of earlier reforms. An English full-text version of this article is available at SpringerLink as supplemental.
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe