Einfluss von oralen Kontrazeptiva  auf kardiovaskuläre Risikofaktoren  bei 14- bis 17-jährigen Mädchen in Deutschland
Rosner, Bettina
In der vorliegenden Arbeit wurden die Zusammenhänge zwischen der Anwendung  oraler hormonaler Kontrazeptiva („Pille“) und kardiovaskulären Risikofaktoren  (Blutdruck, Serum-Cholesterin, Serum-C-reaktives Protein) bei 14- bis 17-jährigen  Mädchen in Deutschland untersucht. Weiterhin wurde der Einfluss von Tabakkonsum  auf diese Zusammenhänge analysiert. Für die Untersuchungen wurden Daten aus  dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) verwendet. Insgesamt nahmen  23 Prozent der 14- bis 17-Jähringen orale Kontrazeptiva ein (drei Prozent der 14-  Jährigen, 15 Prozent der 15-Jährigen, 31 Prozent der 16-Jährigen, 44 Prozent der  17-Jährigen). Die Prävalenz der Pillenanwendung war in den neuen Bundesländern  höher als in den alten Bundesländern und unter Migrantinnen deutlich niedriger als  unter Mädchen ohne Migrationshintergrund. Tabakkonsum stand in allen Altersstufen  in einem positiven Zusammenhang mit der Anwendung von oralen Kontrazeptiva.  Die Anwendung eines oralen Kontrazeptivums war mit höheren Blutdruckwerten,  höheren Gesamtcholesterin-, Non-HDL-Cholesterin-, LDL-Cholesterin-, HDLCholesterinwerten  sowie erhöhten Werten für C-reaktives Protein im Serum  assoziiert. In multivariablen Modellen war die Anwendung eines oralen  Kontrazeptivums eine signifikante Einflussgröße für alle betrachteten Zielgrößen.  Zusätzlicher Tabakkonsum war mit verminderten Blutdruckwerten und verminderten  HDL-Cholesterinwerten assoziiert. Die übrigen betrachteten Zielgrößen (Non-HDLCholesterin,  LDL-Cholesterin, Gesamtcholesterin, C-reaktives Protein) wurden durch  Tabakkonsum nicht beeinflusst. Mit Hilfe einer Kohortenstudie (KiGGS-Kohorte)  könnte in Zukunft untersucht werden, wie sich die Anwendung oraler Kontrazeptiva  und Tabakkonsum im Jugendalter längerfristig auf das kardiovaskuläre Risiko  auswirkt.
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