Die relative Validität des DEGS-Ernährungsfragebogens
Kube, Friederike
Erkenntnisse über den Einfluss der Ernährung auf das Krankheitsgeschehen sind für die Wissenschaft von großer Bedeutung. Es gibt eine Reihe verschiedener Methoden, um das Ernährungsverhalten einer Bevölkerung zu erfassen. Die Validierung der eingesetzten Erfassungsinstrumente spielt dabei eine wichtige Rolle. Die letzten umfassenden, bundesweit repräsentativen Untersuchungen in Deutschland zu Gesundheit und Ernährung von Erwachsenen liegen bereits etwa 10 Jahre zurück. Daher wird 2008-2011 vom Robert Koch-Institut die Studie zur Gesundheit der Erwachsenen in Deutschland (DEGS) durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie wird unter anderem ein Ernährungsfragebogen eingesetzt, um aussagekräftige und aktuelle Informationen zur Ernährung der deutschen Bevölkerung (über 18 Jahren) zu erhalten. Dieser Ernährungsfragebogen ist eine Weiterentwicklung des KiGGS-Ernährungsfragebogens, welcher für seinen Einsatz in DEGS modifiziert wurde. Er beinhaltet Fragen zu Verzehrshäufigkeit und Portionsgröße (meist illustriert durch Fotos) von 53 Lebensmittelgruppen. Erfasst werden soll die übliche Ernährung in einem Zeitraum von vier Wochen. Um die Aussagekraft des ausgewählten FFQs besser einschätzen zu können, wurde 2009 eine Validierungsstudie durchgeführt. Für die Validierung des DEGS-Ernährungsfragebogens dienten zwei 24-hour dietary recalls als Vergleichsinstrument. Die Studienpopulation umfasste 161 Teilnehmer (79 Frauen und 82 Männer), im Alter von 17 - 79 Jahren. Sie stellen einen guten Durchschnitt der deutschen Bevölkerung dar. Am Ende der Erhebungsphase wurden die vorliegenden Interview- und Fragebogendaten ausführlich für die folgenden Analysen aufgearbeitet. Um die Validität des Ernährungsfragebogens einschätzen zu können, wurden die erhobenen Daten der beiden Methoden mit Hilfe verschiedener statistischer Verfahren analysiert und verglichen. Die Analysen lieferten akzeptable Ergebnisse. Die Korrelationskoeffizienten lagen für die meisten Lebensmittel wie in anderen Validierungsstudien im Bereich 0,3 – 0,8. Die Regressionsanalysen, Mittelwertsvergleiche und Bland-Altman-Plots lieferten ebenfalls akzeptable Resultate. Der FFQ scheint in der Lage, die übliche Ernährung der befragten Bevölkerung verlässlich wiederzugeben. Ein Ranking der Teilnehmer ist mit diesem FFQ für viele Lebensmittel möglich. Die Ergebnisse aller Analysen bescheinigen dem Ernährungsfragebogen eine vergleichsweise gute relative Validität. So kann der FFQ im Folgenden für die Ernährungserhebungen im Rahmen der geplanten Studie DEGS eingesetzt werden. We need still more knowledge about the influence of diet on the etiology and prevention of diseases. For this purpose different methods to measure the intake of foods in a population have been developed. There is consensus that for good and comparative scientific work the used method needs to be validated. The last comprehensive nationwide representative health survey in Germany took place more than ten years ago. In the aim to achieve current information of health and nutrition in the German population the Robert Koch-Institute conducts The German Health Interview and Examination Survey (DEGS) from 2008 – 2011. As part of this survey a self-administered semi-quantitative food frequency questionnaire (FFQ) is used to gain information about people’s usual dietary habits. This FFQ is based on an existing FFQ created for The German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) and was modified for its use in the new survey. It includes questions on frequency and portion sizes (illustrated by photos) for 53 food groups. It is meant to provide information about the usual dietary intake in a period of four weeks. To asses weather this FFQ is measuring what it should measure a validation study was realised in 2009. For the validation of the new FFQ two 24-hour dietary recalls (24HR) were used as the reference method. The study population included 161 participants (79 women and 81 men) in the age of 17 – 79 years. They represent the German average population very well. In a first step the obtained FFQ and 24HR data were prepared for the analyses. Several statistical methods were used to achieve different perspectives for interpretation of the results. These broad analyses provided acceptable results. The correlation coefficients for most of the food groups were similar as in other validation studies between 0,3 - 0,8. The regression analyses, mean intake comparison and Bland-Altman-Plots showed acceptable findings. In conclusion this FFQ seems to be able to achieve participant’s usual diet in an acceptable way. The aim of a FFQ to rank participants according to their food intake seems reliable for lots of the foods asked. The results of all these analyses attest this FFQ a comparatively good relative validity. The validation study showed that the FFQ can be used in The German Health Interview and Examination Survey (DEGS).
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe