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2010-11-19Dissertation DOI: 10.25646/5266
Einfluss von Ciprofloxacin und verschiedenen Hämofiltrat- Fraktionen vom Patienten mit chronischer Nierenerkrankung auf Tenozyten des Menschen in vitro
dc.contributor.authorAskar, Mona
dc.date.accessioned2018-05-08T04:28:02Z
dc.date.available2018-05-08T04:28:02Z
dc.date.created2010-12-08
dc.date.issued2010-11-19none
dc.identifier.otherhttp://edoc.rki.de/documents/dissertationen/askar-mona-2010-11-19/PDF/askar.pdf
dc.identifier.urihttp://edoc.rki.de/176904/5341
dc.description.abstractAufgrund ihres breiten Wirkspektrums, welches auch einige Keime mit Resistenzentwicklung gegenüber Standardantibiotika einschließt, ihrer guten Gewebegängigkeit und ihrer noch relativ guten Resistenzlage, stellen Chinolone eine wichtige und häufig indizierte Substanzklasse antibakteriell wirksamer Therapeutika dar. Sie werden insbesondere bei Infektionen der Harn- und Atemwege sowie zur Behandlung von anderen systemischen Infektionen und Sepsis eingesetzt. Ciprofloxacin ist ein wichtiger und häufig eingesetzter Vertreter der Chinolone. Als seltene unerwünschte Arzneimittelwirkung können Chinolone zu Tendopathien in Form von unspezifischen Tendinitiden bis zur kompletten Sehnenruptur führen. Obwohl in den vergangenen Jahren viele Erkenntnisse hinzugewonnen werden konnten, ist der Pathomechanismus der Chinolon-induzierten Tendopathie nicht vollkommen geklärt. Insbesondere die Rolle einiger durch klinische Beobachtungen identifizierter Risikofaktoren ist noch unklar. Neben einem erhöhtem Lebensalter, einer gleichzeitigen oder vorangegangenen Glukokortikoidtherapie ist bei Vorliegen einer chronischen Niereninsuffizienz ein erhöhtes Risiko für eine Chinolon- induzierte Tendopathie beobachtet worden. Bei steigender Zahl chronisch niereninsuffizienter Patienten gewinnt die Untersuchung und Klärung dieses Risikofaktors an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Etablierung eines in vitro Sehnenzellkulturmodells zur Simulation des Risikofaktors chronische Niereninsuffizienz. Mit Hilfe dieses Modells sollte die Voraussetzung für weitere Versuche und neue Erkenntnisse zum Mechanismus des tenotoxischen Potentials der Chinolone und dem Einfluss des Risikofaktors chronische Niereninsuffizienz geschaffen werden. Zur Simulation der chronischen Niereninsuffizienz wurde biochemisch aufbereitetes und fraktioniertes Hämofiltrat verwendet, welches bei der Hämofiltration chronisch niereninsuffizienter Patienten anfällt. Hämofiltrat stellt ein Blutplasmaäquivalent dar, welches als geeignetes Ausgangssubstrat zur Isolierung und Identifizierung von humanen Peptiden und anderen Stoffen verwendet werden kann. Die Verwendung von Hämofiltratfraktionen zur Untersuchung tenotoxischer Effekte stellt einen innovativen Ansatz dar. Mit Hilfe des Zellmodells sollten im Rahmen dieser Arbeit in vitro die Effekte von Ciprofloxacin und verschiedenen Ultrafiltrat-Substraten allein und in Kombination an Primärkulturen humaner Tenozyten im Monolayer untersucht werden. Die Analyse erfolgte sowohl morphologisch mittels Lichtmikroskopie als auch immunhistochemisch unter Einsatz einer semiquantitativen Auswertung durch Bildanalyse. Bei Untersuchung der Effekte von Ciprofloxacin allein konnten bereits für die niedrigste verwendete Konzentration von 1 mg/l Effekte auf die Sehnenzelle beobachtet werden. Ein signifikanter Effekt konnte ab einer Ciprofloxacin-Konzentration von 3 mg/l nachgewiesen werden, welche unter therapeutischen Bedingungen erreicht wird. Bei den in vitro Untersuchungen verschiedener aus Hämofiltrat gewonnenen Ultrafiltrat- Substraten konnte für alle verwendeten Fraktionen ein signifikanter Effekt auf die humanen Tenozyten in Form einer Abnahme des Hauptmatrixproteins Collagen Typ I nachgewiesen werden. Besonders auffällig war jedoch der Effekt des Ultrafiltrat-40, das wiederholt zu den deutlichsten Effekten führte. Auch morphologische Veränderungen konnten unter dem Lichtmikroskop beobachtet werden. So zeigte sich bei Inkubation mit Ultrafiltrat-40 bereits nach 24 h Inkubation eine im Vergleich zur Kontrolle auffällige Vakuolen- und Vesikelbildungen bei den humanen Tenozyten. In der kombinierten Testung von Ciprofloxacin 10 oder 30 mg/l sowie Ultrafiltrat-40 konnten additive Effekte nachgewiesen werden. In Kombination zeigte sich jeweils eine Verstärkung der reduzierenden Effekte auf Collagen Typ I sowie auf Fibronectin. Der in Kombination von Ciprofloxacin und Ultrafiltrat-40 aufgetretene additive tenotoxische Effekt steht in Übereinstimmung mit der klinisch beobachteten Risikoerhöhung für Chinoloninduzierte Tendopathien bei Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz. Das im Rahmen dieser Arbeit etablierte in vitro Modell erlaubt die Simulierung des Risikofaktors chronische Niereninsuffizienz und bietet die Voraussetzung für weiterführende Untersuchungen von urämischen Toxinen, welche auch im Serum nierengesunder Patienten vorliegen können und ihre Bedeutung beim Pathomechanismus der Chinolon-induzierten Tendopathie. Zudem bietet es die Möglichkeit im Rahmen weiterer Untersuchungen und biochemischer Analyseverfahren ursächliche tenotoxische Faktoren zu isolieren und zu identifizieren.ger
dc.language.isoger
dc.publisherRobert Koch-Institut
dc.subjectciprofloxacineng
dc.subjecthemofiltrateeng
dc.subjectchronic kidney diseaseeng
dc.subjecthuman tenocyteseng
dc.subjecttendopathyeng
dc.subject.ddc610 Medizin
dc.titleEinfluss von Ciprofloxacin und verschiedenen Hämofiltrat- Fraktionen vom Patienten mit chronischer Nierenerkrankung auf Tenozyten des Menschen in vitro
dc.typedoctoralThesis
dc.identifier.urnurn:nbn:de:0257-10011807
dc.identifier.doihttp://dx.doi.org/10.25646/5266
dc.date.accepted2010-11-19
local.edoc.pages105
local.edoc.type-nameDissertation
local.edoc.universityCharité – Universitätsmedizin Berlin

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