Induktion und Charakterisierung von Antikörpern gegen das transmembrane Hüllprotein von HIV und Gammaretroviren
Schnöller, Corinna
Trotz intensiver Forschung konnte bis heute noch kein wirksamer HIV-Impfstoff gewonnen werden. Das transmembrane Hüllprotein gp41 von HIV bietet sich als besonders geeignetes Antigen an, da es bei vielen HIV-Stämmen hochkonserviert ist und Mutationen zum Verlust seiner Funktion bei der Infektion der Wirtszelle führen. Hinzu kommt, dass von HIV-infizierten Patienten neutralisierende Antikörper gewonnenen wurden, die gut definierte Epitope im gp41 binden. In dieser Arbeit wurden nach Immunisierung mit den synthetischen Peptiden E1 und E2, die von gp41 des HIV-1 abgeleitet wurden, vier gp41-spezifische monoklonale Antikörper gewonnen. Dazu wurden Mäuse mehrfach immunisiert und es wurde die Hybridomtechnik angewandt. Der Subtyp der monoklonalen Antikörper (IgM) und die Bindungsepitope wurden bestimmt. Drei der monoklonalen Antikörper erkennen ein Epitop, das die Sequenz ELDKWAS enthält, die dem Epitop des humanen neutralisierenden Antikörpers 2F5 entspricht. Einer der drei monoklonalen Antikörper zeigte in verschiedenen Neutralisationstests eine neutralisierende Wirkung, das heißt er hemmte die Infektion verschiedener humaner T-Zellen mit HIV-1 IIIB. Die Infektion wurde mittels Real-Time-PCR (Nachweis der Provirusintegration) und durch Lumineszenzmessung (Nachweis der Tat-Expression) bestimmt. Parallel dazu wurden mittels Hybridomtechnik monoklonale Antikörper gegen das transmembrane Hüllprotein p15E des felinen Leukämievirus (FeLV) erzeugt. FeLV löst bei infizierten Katzen Leukämien und Immunschwächen aus. Während die Immunisierung von Ziegen und Ratten in vorausgegangenen Versuchen zu neutralisierenden Antikörpern führte, die zwei definierte Epitope im p15E erkannten, konnten in diesem Versuch keine neutralisierenden Antikörper in den Mausseren detektiert werden, was damit korrelierte, dass höchstens eins der Epitope erkannt wurde. Im zweiten Teil der Diplomarbeit wurde mittels PCR ein Klon des transmembranen FeLV p15E hergestellt, in dem die Sequenz für die sogenannte immunsuppressive (isu-) Domäne deletiert wurde (p15EΔisu). Das entsprechende Protein wurde im E.coli-System exprimiert, gereinigt und charakterisiert. Mit Hilfe dieses Proteins soll in vergleichenden Versuchen mit p15E der Einfluss der isu-Domäne in vitro und in vivo untersucht werden.
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe