Bericht des Robert Koch-Instituts zu den Meldungen nach § 22 Transfusionsgesetz für die Jahre 2001 und 2002
Offergeld, Ruth
Ritter, Sabine
Faensen, Daniel
Hamouda, Osamah
Die Erhebung infektionsepidemiologischer Daten zur Bestimmung der Prävalenz und Inzidenz von HIV-, Hepatitis-C-Virus- (HCV-), Hepatitis-B-Virus- (HBV-) und Syphilisinfektionen im Blut- und Plasmaspendewesen in Deutschland wird auf der Grundlage des § 22 Transfusionsgesetz vom Robert Koch-Institut durchgeführt. Die vierteljährlich erhobenen Daten erlauben eine Aussage über die Infektionshäufigkeit in den Spenderkollektiven und somit indirekt eine Beurteilung der Sicherheit der gewonnenen Spenden. Der vorliegende Bericht erstreckt sich auf die Jahre 2001 und 2002 und beinhaltet die Daten aller Blutspendeeinrichtungen in Deutschland. Die Gesamtzahl infektionsserologischer Untersuchungen von Blutspenden und Voruntersuchungen von Spendewilligen betrug im Jahr 2001 5,71 Millionen und im Jahr 2002 6,63 Millionen. Die Auswertung zeigt bei weiterhin insgesamt sehr niedrigen Infektionshäufigkeiten eine Fortsetzung der rückläufigen HCV-Infektionszahlen seit 1997, jedoch einen leichten Anstieg der HIV-Infektionen in den Jahren 2001 und 2002 im Vergleich zu 1999–2000. Im Jahr 2001 lag die Prävalenz, bezogen auf 100.000 Spenden, für HIV bei 4,7, für HCV bei 94,7, für HBV bei 159,0 und für Syphilis bei 33,4. Der Anteil der Serokonversionen bezogen auf 100.000 Spenden lag für HIV bei 0,5, für HCV bei 1,6, für HBV bei 1,4 und für Syphilisinfektionen bei 1,6. Im Jahr 2002 lag die Prävalenz bezogen auf 100.000 Spenden für HIV bei 7,5, für HCV bei 97,4, für HBV bei 164,1 und für Syphilis bei 31,9. Der Anteil der Serokonversionen bezogen auf 100.000 Spenden lag für HIV bei 0,7, für HCV bei 1,5, für HBV bei 1,2 und für Syphilisinfektionen bei 1,9. Die Datenqualität hat sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verbessert, Probleme im Rahmen der Datenerhebung gab es jedoch weiterhin bei der im Gesetz geforderten Aufschlüsselung der Angaben nach Geschlecht, Alter und Spendeintervall und den Meldungen durch einzelne Spendeeinrichtungen. The Robert Koch Institute collects and evaluates data on the prevalence and incidence of HIV, hepatitis C (HCV), hepatitis B (HBV) and syphilis infections among blood and plasma donors in Germany according to Article 22 of the Transfusion Act. The surveillance permits an assessment of the occurrence of infections in the blood donor population and consequently the safety of the collected donations. This report includes data from all blood donation services in Germany for 2001 and 2002. Altogether 5.71 million and 6.63 million donations or blood samples from prospective donors were screened in 2001 and 2002, respectively. The analysis showed a very low incidence of infections with a decreasing trend for HCV infections since 1997 but a slight increase in HIV infections in 2001–2002 compared to 1999–2000. The prevalence of the relevant infections/100,000 donations was 4.7 for HIV, 94.7 for HCV, 159.0 for HBV and 33.4 for syphilis in 2001. The rate of seroconversions/100,000 donations was 0.5 for HIV, 1.6 for HCV, 1.4 for HBV and 1.6 for syphilis in 2001. In 2002 the prevalence/100,000 donations was 7.5 for HIV, 97.4 for HCV, 164.1 for HBV and 31.9 for syphilis. The rate of sero-conversions/100,000 donations in that year was 0.7 for HIV, 1.5 for HCV, 1.2 for HBV and 1.9 for syphilis. The quality of the reported data has improved significantly compared to previous years. Still, some problems remained with the differentiation of the data according to sex, age and interval between donations and the reporting by individual blood donation centres as required by the Transfusion Act.
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