ARE-Wochenbericht KW 42

Abstract

Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 42. KW 2022 im Vergleich zur Vorwoche insgesamt gesunken. Die Werte liegen aktuell im oberen Wertebereich der vorpandemischen Jahre. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE in der 42. KW im Vergleich zur Vorwoche bundesweit ebenfalls gesunken. Die Zahl der Arztbesuche liegt aber weiterhin deutlich über dem Niveau der Vorjahre um diese Zeit. Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 42. KW 2022 in insgesamt 62 (60 %) der 103 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 17 (17 %) Proben mit Influenzaviren, jeweils 14 (14 %) mit Rhinoviren bzw. Parainfluenzaviren (PIV), zehn (10 %) mit Respiratorischen Synzytialviren (RSV), acht (8 %) mit SARS-CoV-2 und drei (3 %) mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV). Humane Metapneumoviren (hMPV) wurden nicht nachgewiesen. Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) insgesamt gesunken, die Werte liegen jedoch weiterhin über den Werten aus den vorpandemischen Jahren. Der Anteil der mit einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patienten mit einer COVID-19-Diagnose ist im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und lag in der 42. KW bei 34 %.

Die ARE-Aktivität ist aktuell auf die Ko-Zirkulation verschiedener Atemwegserreger zurückzuführen, darunter seit der 42. KW hauptsächlich Influenzaviren, PIV, Rhinoviren und RSV, aber weiterhin auch SARS-CoV-2. Sowohl die RSV- als auch die Influenza-Positivenrate zeigen einen steigenden Trend. Nach der Definition des RKI, basierend auf den Ergebnissen der virologischen Sentinelsurveillance, hat die RSV-Welle mit der 41. KW 2022 begonnen. Während SARS-CoV-2 hauptsächlich bei Erwachsenen nachgewiesen wurden, wurden Influenza- und Rhinoviren bei Kindern und Erwachsenen detektiert.