Strukturen der Überwachung und des Managements von Infektionskrankheiten in der EU
Die EU-Netzwerke für übertragbare Krankheiten und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC)
Ammon, Andrea
Im Jahr 1998 wurde von EU-Parlament und Ministerrat die Entscheidung zur Etablierung eines EU-weiten Netzwerks zur Überwachung von Infektionskrankheiten getroffen. Bei der Entwicklung dieses Netzwerks legten Netzwerk-Komitee (die Vertreter der Mitgliedsstaaten) und Kommission zunächst die in der Surveillance zu erfassenden Krankheiten fest. Als nächster Schritt wurden Falldefinitionen für die EU-weite Überwachung geschaffen. Zum schnellen Informationsaustausch über schwerwiegende Krankheiten, Ausbrüche und die im Zusammenhang damit getroffenen Maßnahmen gibt es ein Web-basiertes Frühwarnsystem mit Passwort-geschütztem Zugang. Parallel dazu etablierten sich zur vertieften Erfassung wichtiger Erkrankungen krankheitsspezifische Surveillance-Netzwerke, die unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte und Verfahrensweisen entwickelt haben. Ein Trainingsprogramm (EPIET) und das europäische Bulletin Eurosurveillance bilden krankheitsübergreifende Aspekte des Netzwerks. Im Rahmen der EU-Richtlinie zum Monitoring von Zoonosen werden Daten zu bestimmten zoonotischen Infektionskrankheiten aus dem Human-, Veterinär- und Lebensmittelbereich auf EU-Ebene zusammenfassend bewertet. Im Mai 2005 ist die Koordination und Weiterentwicklung des Netzwerks auf das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) übergegangen. In 1998, the European Parliament and Council published the Decision on setting up a network for the epidemiological surveillance of communicable diseases in the Community. As a first step, the Network Committee (representatives of the Member States) and the Commission determined the diseases for European surveillance. Subsequently, case definitions were developed for these diseases. For rapid information exchange among Member States on serious diseases, outbreaks and the control measures taken, a web-based, password protected early warning system was established. In parallel disease-specific networks were developed for enhanced surveillance of important diseases. A training programme (EPIET) and a European bulletin (Eurosurveillance) complete the network. The directive on the monitoring of zoonoses constitutes the basis for the joint analysis and evaluation of data on human illnesses, animals and foods. Starting in May 2005, the coordination and further development of the Community Network will be carried out by the European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC).
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe