Management bioterroristischer Anschläge mit gefährlichen infektiösen Agenzien
Fock, Rüdiger
Grünewald, Thomas
Biederbick, Walter
Wirtz, Alfred
Gottschalk, René
Die anhaltende Diskussion über eine akute Gefährdung durch terroristische Anschläge gibt Anlass, Aufgaben und Möglichkeiten des öffentlichen Gesundheitswesens als Teil der spezifischen Katastrophenabwehr bei biologischen Großschadenslagen und Katastrophen näher zu skizzieren. Kam dem öffentlichen Gesundheitsdienst im Katastrophenschutz bisher überwiegend eine beratende Funktion zu, so wird anhand des veränderten Bedrohungspotenzials zunehmend die Forderung laut, ihn verbindlich in die Katastrophen- und Alarmierungspläne zu integrieren und seine genaue vertikale und horizontale Einbindungsstruktur und Weisungskompetenz zu regeln. Die vernetzte Strukturlandkreis- und teilweise länderübergreifender Kompetenzzentren für hochkontagiöse lebensbedrohliche Infektionserkrankungen hat sich bewährt und gezeigt, dass diese durch die Verknüpfung von öffentlichem Gesundheitsdienst, Diagnostik, Klinik, Feuerwehr/Rettungsdienst und Krankenhaushygiene auch auf zunächst unerwartete infektiologische Situationen (Milzbrandfehlalarme) schnell und professionell reagieren bzw. Hilfe leisten können. Um sich regelmäßig gegenseitig zu informieren, sich im Bedarfsfall personell zu unterstützen und um eine einheitliche Fortbildung zu gewährleisten, wurde im März 2003 die StAKoB (Ständige Arbeitsgemeinschaft der Kompetenz- und Behandlungszentren) gegründet. The ongoing discussion on threats by terrorist attacks leads to a realignment of tasks and responsibilities within the health care system. Especially the public health services are developing from exercising mainly an advisory function to becoming an integral part in disaster response to devastating biological scenarios. Recent risk assessment recommends authoritative integration of public health officials into disaster response planning and to define their role inside the command and control structures of disaster management. Interdisciplinary networks of public health services, medical treatment centres, emergency medical services, reference laboratories and hospital hygiene services have appeared to be successful in the management of life-threatening, contagious diseases and unexpected bioterrorist incidents as well. In March 2003 the “StAKoB” was established as a permanent working group of the centres for prepared ness and treatment. Major objectives of the working group are ex change of information, mutual support in cases of emergency and standardisation in staff training.
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