Soziale Ungleichheit des Rauchverhaltens in Deutschland
Lampert, Thomas
Thamm, Michael
Anhand von Daten des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 wird der Einfluss alternativer Indikatoren sozialer Ungleichheit auf das Rauchverhalten der 18- bis 79-jährigen Bevölkerung in Deutschland untersucht. Danach rauchen die Angehörigen sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen nicht nur häufiger, ihnen fällt es offenbar auch schwerer, das Rauchen wieder aufzugeben. Besonders deutlich kommt dies im mittleren Lebensalter zum Ausdruck, während im höheren Alter nur noch schwache Unterschiede beobachtet werden können. Multivariate Analysen weisen bei Männern wie Frauen vor allem die Schulbildung als Determinante des Rauchverhaltens aus. Der Einfluss des Einkommens und der beruflichen Stellung ist vergleichsweise gering. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die im Gesundheitsstatus und in der Lebenserwartung zutage tretende Chancenungleichheit zu einem Teil auf unterschiedliche Rauchgewohnheiten zurückzuführen ist, und unterstreichen damit die Notwendigkeit zielgruppenspezifischer Interventionen der Tabakprävention und Tabakkontrollpolitik. Data of the National Health Survey 1998 are used to analyze the impact of alternative indicators of social inequality on smoking of the 18- to 79-year-old population in Germany. The members of socially disadvantaged groups not only smoke more frequently, they show also lower rates in smoking cessation. This is most obvious in middle age while only small differences can be observed at older ages. Multivariate analyses evidence primarily education as a determinant of smoking among men and women. The effects of income and occupational status are fairly small. The results point out that health inequalities can partly be explained by different smoking habits and, therefore, underline the necessity of a differentiated and group-specific tobacco prevention and tobacco control policy.
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe