Die Dachdokumentation Krebs - Eine Surveillance-Einrichtung der Krebsregistrierung in Deutschland
Schön, D.
Bertz, Joachim
Görsch, B.
Haberland, Jörg
Kurth, Bärbel-Maria
Die Dachdokumentation Krebs wertet seit 20 Jahren die Daten der bevölkerungsbezogenen Krebsregister in der Bundesrepublik Deutschland zusammenfassend und übergreifend aus. Dazu übermitteln ihr die Register alljährlich ihre anonymisierten epidemiologischen Datensätze. Zu den wichtigsten Aufgaben der Dachdokumentation Krebs im Robert Koch-Institut gehört neben einer gründlichen Prüfung der eingehenden Daten auf Stimmigkeit vor allem die Prüfung der Register auf Vollzähligkeit der Erfassung. Der Grad der Erfassung wesentlicher Krebskrankheiten wird für alle beteiligten Register in einem allseits anerkannten Verfahren mittels log-linearer Modelle geschätzt. Auf der Grundlage der Daten ausreichend vollzählig erfassender Krebsregister schätzt die Dachdokumentation sodann die Krebshäufigkeit in Deutschland und ihre Trends. Überlebensraten, lebenslange und altersbezogene Erkrankungs- und Sterberisiken sowie deren zeitliche Entwicklung werden berechnet und analysiert und die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit zunehmender Zahl vollzählig registrierender Krebsregister wird der Ausschluss von Mehrfacherfassungen in unterschiedlichen Registern mittels eines zentralen Datenabgleichs im Robert Koch-Institut wichtiger. Ein zunehmender Erfassungsgrad erlaubt die Bearbeitung weiterer Fragestellungen, wie z. B. die Ermittlung der Inzidenz seltener Krebskrankheiten und regionaler Besonderheiten des Erkrankungsrisikos und deren Ursachen. Diese und weitere Aufgaben können angesichts der in den einzelnen Bundesländern teilweise recht unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen am besten durch eine föderale Einrichtung bearbeitet werden, die selbst kein Krebsregister ist, wie die Dachdokumentation Krebs. For 20 years the Federal Cancer Reporting Unit has been processing and analyzing the comprehensive data of the population-based cancer registries in the Federal Republic of Germany. For this purpose the registries transfer their epidemiological records that have been made anonymous to the Federal Cancer Reporting Unit in the Robert Koch Institute once a year. An essential task of the Federal Cancer Reporting Unit is to check the data coherence and especially the completeness of cancer registration. The completeness of registration is estimated by site- and register-specific log-linear models. Based on data from sufficiently complete registries, national incidence rates and their time trends are estimated. Cancer survival rates, lifetime, and age-conditional probability of developing cancer and risk of dying from cancer are calculated and interpreted. The results are published regularly. With increasing completeness of registration, multiple notification of cases in different registries and their exclusion by matching procedures becomes more important. With increasing completeness of registration, further problems can be addressed such as the incidence of rare cancer sites or the analysis of regional patterns of cancer incidence and their underlying causes. Given the different legal requirements of cancer registration in the federal states of Germany, a national institution such as the Federal Cancer Reporting Unit in the Robert Koch Institute, which is not directly involved in cancer registration, can perform these activities best.
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