ARE-Wochenbericht KW 51/52
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Gvaladze, Tamar
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Krupka, Simon
Lehfeld, Ann-Sophie
Haas, Walter
Die ARE-Aktivität in den letzten Wochen ergibt sich aus der hohen Zahl an COVID-19, Influenza und RSV-Erkrankungen. Die Influenza-Aktivität nahm seit der 49. KW deutlich zu, die Grippewelle 2023/24 hat laut RKI-Definition mit der 50. KW 2023 begonnen. Von Influenzaerkrankungen sind bisher vornehmlich Kinder im Schulalter und junge Erwachsene betroffen. Influenza A(H1N1)pdm09-Viren werden am häufigsten detektiert. Die RSV-Aktivität und die COVID-19-Aktivität sind weiterhin hoch. Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen, bei älteren Menschen führt weiterhin COVID-19 am häufigsten zu schwer verlaufenden Erkrankungen. Die Surveillancedaten der 52. KW 2023 sind nur mit Einschränkungen interpretierbar. In diesem Zeitraum gab es auch in den Vorjahren während der bundesweiten Ferien und Feiertage Abweichungen bzw. größere nachträgliche Änderungen der Ergebnisse.
Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in der Bevölkerung ist von der 50. KW zur 52. KW 2023 in allen Altersgruppen und insbesondere bei den Kindern im Schulalter deutlich gesunken. Im ambulanten Bereich ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE von der 50. KW zur 52. KW ebenfalls gesunken.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 51. KW und 52. KW 2023 in insgesamt 199 der 301 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter hauptsächlich Influenzaviren (22 %), SARS-CoV-2 (17 %), RSV (15 %) und Rhinoviren (11 %).
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) in den letzten Wochen leicht gestiegen. In der 51. KW 2023 ist die Fallzahl im Vergleich zur Vorwoche stabil auf einem insgesamt hohen Niveau geblieben, in der 52. KW sind die SARI-Fälle in unterschiedlichen Altersgruppen zurückgegangen. Unter allen in der 51. KW und 52. KW wegen einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten lag der Anteil der COVID-19-Diagnosen bei 23 % und damit niedriger als in den Vorwochen. Der Anteil der RSV-Diagnosen ist weiter gestiegen und lag bei 21 %. Bei Kindern unter zwei Jahren war der Anteil der RSV-Diagnosen mit etwa 70 % in der 51. KW und 52. KW weiterhin hoch. Influenzadiagnosen nahmen weiterhin zu und wurden bei 11 % aller SARI-Fälle vergeben.
Bei den Daten aus dem Meldewesen gemäß IfSG setzte sich der steigende Trend bei Influenza und RSV-Infektion auch in der 51. KW fort. Die SARS-CoV-2 BA.2.86-Sublinie JN.1 ist in Deutschland dominierend, ihr Anteil lag in der 50. KW 2023 bei 53 %. In der Abwassersurveillance ist seit Ende Juni 2023 (26. KW) eine kontinuierlich steigende SARS-CoV-2-Viruslast zu beobachten.
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe