2024-01-31Heft oder Ausgabe einer Zeitschrift
ARE-Wochenbericht KW 04
4. Kalenderwoche (22.1. bis 28.1.2024)
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Gvaladze, Tamar
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Krupka, Simon
Lehfeld, Ann-Sophie
Haas, Walter
Das ARE-Geschehen wird zunehmend durch die weiter steigende Zahl an Influenza-Erkrankungen und eine hohe RSV-Aktivität bestimmt. Die Grippewelle 2023/24 hat laut RKI-Definition mit der 50. KW 2023 begonnen und hält an. Die Influenza-Aktivität nahm in der 4. KW 2024 nochmals deutlich zu. Von Influenzaerkrankungen sind alle Altersgruppen betroffen, Influenza A(H1N1)pdm09-Viren werden am häufigsten detektiert. Von einer Krankenhauseinweisung sind insbesondere Kleinkinder mit RSV-Infektion und Schulkinder mit einer Influenzavirusinfektion betroffen. Bei älteren Menschen führen zunehmend Influenzavirusinfektionen, aber weiterhin auch COVID-19 zu schwer verlaufenden Erkrankungen.
Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in der Bevölkerung ist in der 4. KW 2024 im Vergleich zur Vorwoche insgesamt und insbesondere bei den Schulkindern (5 bis 14 Jahre) gestiegen. Im ambulanten Bereich ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE in der 4. KW im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls gestiegen, insbesondere bei Kindern gab es einen deutlichen Anstieg.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 4. KW 2024 in insgesamt 240 der 341 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter hauptsächlich Influenzaviren (49 %), mit Abstand gefolgt von RSV (11 %), Rhinoviren (6 %), humanen saisonalen Coronaviren (hCoV) und SARS-CoV-2 (je 5 %).
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) in der 4. KW 2024 im Vergleich zur Vorwoche insgesamt gestiegen. Hierbei ist die Fallzahl bei Schulkindern weiter angestiegen und befindet sich nun auf einem sehr hohen Niveau. Unter allen in der 4. KW 2024 wegen einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten lag der Anteil der Influenza-Diagnosen bei 32 % und damit deutlich höher als in der Vorwoche, besonders betroffen waren die Schulkinder mit einem Anteil von 56 %. Der Anteil der RSV-Diagnosen blieb stabil und lag in der 4. KW bei 14 %. Bei Kindern unter zwei Jahren blieb der Anteil der RSV-Diagnosen mit 60 % weiterhin hoch. Der Anteil der COVID-19-Diagnosen geht seit der 51. KW 2023 zurück und lag in der 4. KW 2024 bei 5 %.
Bei den Daten aus dem Meldewesen gemäß IfSG setzte sich der deutlich steigende Trend an Influenzainfektionen in der 4. KW 2024 fort.
In Deutschland dominiert bei den SARS-CoV-2 Varianten weiterhin die BA.2.86-Sublinie JN.1 mit einem Anteil von 77 % in der 2. KW 2024. In der Abwassersurveillance ist die SARS-CoV-2-Viruslast zwischen der 50. KW 2023 und der 2. KW 2024 gesunken und seitdem weitestgehend unverändert geblieben.
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