2022-09-04Zeitschriftenartikel
Protecting great apes from disease: Compliance with measures to reduce anthroponotic disease transmission
Nuno, Ana
Chesney, Chloe
Wellbelove, Maia
Bersacola, Elena
Kalema-Zikusoka, Gladys
Leendertz, Fabian
Webber, Amanda D.
Hockings, Kimberley J.
Das Auftreten von Infektionskrankheiten wie COVID-19 hat Auswirkungen auf Lebensunterhaltstrategien und auf Naturschutzmaßnahmen, die von der Interaktion zwischen Mensch und Wildtieren abhängen, wie z. B. Wildtiertourismus und Forschung. Dies ist besonders wichtig für den Schutz von Menschenaffen, da Menschen und Menschenaffen von ähnlichen Krankheitserregern befallen werden können.
Es werden evidenzbasierte Strategien benötigt, um die Übertragung von Infektionskrankheiten auf Menschenaffen und Menschen, die an touristischen Attraktionen beteiligt sind oder in deren Nähe leben, zu verhindern. Die Entwicklung von Empfehlungen zur Vermeidung von Krankheiten und ihre wirksame Umsetzung erfordern ein Verständnis der Faktoren, die die Einhaltung der Vorschriften seitens der Besucher beeinflussen.
Auf der Grundlage einer internationalen Stichprobe ehemaliger (N = 420) und potenzieller künftiger Besucher (N = 569) von Tourismusgebieten für wildlebende Menschenaffen in Afrika haben wir einen Online-Umfrage durchgeführt, um die Gewohnheiten der Besucher zu erfassen, ihre Erwartungen (z. B. in Bezug auf die Nähe zu Menschenaffen) zu bewerten und Schlüsselfaktoren im Zusammenhang mit der potenziellen Einhaltung von Maßnahmen zur Eindämmung von Krankheiten zu ermitteln. Dabei wurde ein Framework aus der Gesundheitsliteratur (Health Belief Model; HBM) adaptiert, das sich insbesondere auf die Reduzierung der COVID-19-Übertragung in einem frühen Stadium der Pandemie konzentriert.
Die Besucher waren weniger bereit, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen (diese Impfung war zum Zeitpunkt unserer Umfrage gerade erst für Hochrisikogruppen freigegeben worden), während des Trekkings einen Mundschutz zu tragen (obwohl sie dazu bereit waren, wenn sie die Affen sahen) und nach internationalen Reisen in Quarantäne zu gehen, bevor sie Menschenaffen besuchten. Die Nationalität, die Erwartungen an das Besuchererlebnis und die wahrgenommene Wirksamkeit spezifischer Maßnahmen waren wichtige Faktoren, die die Unterschiede in der potenziellen Einhaltung der verschiedenen Verhaltensweisen erklären.
Durch ein besseren Verständnisses darüber, was die Einhaltung von Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung fördert, haben wir Erkenntnisse gewonnen, die für die Bewertung der Durchführbarkeit, die Verbesserung einer wirksamen Kommunikation und die Steuerung der Umsetzung in touristischen Standorten für Menschenaffen von Bedeutung sind, und zwar nicht nur für COVID-19, sondern auch für andere Infektionskrankheiten im Allgemeinen, insbesondere in frühen Stadien künftiger Pandemien. Diese Maßnahmen erfordern zwar ein anpassungsfähiges Management, je nachdem, wie sich die Situation entwickelt (z. B. wenn die Impfung besser zugänglich wird), werden aber zu einem nachhaltigeren Besuchererlebnis beitragen, das sich positiv auf die Menschen und die biologische Vielfalt auswirkt. The emergence of infectious diseases, such as COVID-19, impacts livelihood strategies and conservation tools reliant on human-wildlife interactions, such as wildlife-based tourism and research. This is particularly relevant to great ape conservation, as humans and great apes are susceptible to being infected by similar pathogens.
Evidence-based strategies are required to prevent infectious disease transmission to great apes and people involved in, or living close to, tourism sites. The development of disease-safe recommendations and their effective operationalisation require an understanding of what affects visitor compliance.
Based on an international sample of past (N = 420) and potential future visitors (N = 569) to wild great ape tourism sites in Africa, we used an online questionnaire to characterise visitors' practices, assess expectations (e.g. about proximity to great apes) and identify key factors related to potential compliance with disease mitigation measures. This was implemented adapting a framework from health literature (the Health Belief Model; HBM), particularly focused on reducing COVID-19 transmission at an early stage of the pandemic.
Visitors expressed less willingness to being vaccinated against COVID-19 (which, at the time our survey was conducted, had only just started being administered to very high-risk groups), wearing a facemask during trekking (although willing when viewing the apes) and quarantine after international travel before visiting great apes. Region of nationality, expectations about the visitor experience and perceived effectiveness of specific measures were important factors explaining variation in potential compliance across multiple behaviours.
By gaining a better understanding of what fosters compliance with disease mitigation measures, we obtained insights that are essential for assessing feasibility, facilitating effective communication, and guiding implementation at great ape tourism sites with importance not only for COVID-19 but also for other infectious diseases more broadly, particularly at early stages of future pandemics. While requiring adaptive management as situations evolve (e.g. vaccination becoming more widely accessible), these will contribute towards a more sustainable visitor experience that can effectively deliver positive outcomes for people and biodiversity.
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