Häufigkeit und Verteilung von Schlafproblemen und Insomnie in der deutschen Erwachsenenbevölkerung
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
Schlack, Robert
Hapke, Ulfert
Maske, Ulrike
Busch, Markus
Cohrs, S.
Schlafstörungen sind mit einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Gesundheitsstörungen verbunden und verursachen hohe gesundheitsökonomische und volkswirtschaftliche Folgekosten. Ziel der hier vorliegenden Studie war es, die Häufigkeit und Verteilung von Ein- und Durchschlafstörungen, der Schlafqualität, der Schlafdauer, des Schlafmittelkonsums sowie des Insomniesyndroms in der deutschen Erwachsenenbevölkerung zu berichten. Etwa ein Drittel der Befragten hatte während der letzten 4 Wochen potenziell klinisch relevante Ein- oder Durchschlafstörungen, etwa ein Fünftel berichtete zusätzlich über eine schlechte Schlafqualität. Unter zusätzlicher Berücksichtigung von Tagesbeeinträchtigungen wie Müdigkeit und/oder Erschöpfung ergab sich eine Prävalenz von 5,7% für ein Insomniesyndrom. Frauen waren doppelt so häufig von Insomnie betroffen wie Männer, signifikante Altersunterschiede gab es nicht. Personen mit niedrigem Sozialstatus (OR: 3,44) und Personen mit Wohnsitz in Westdeutschland (OR: 1,53) hatten ein erhöhtes Risiko für Insomnie, wobei Frauen mit niedrigem Sozialstatus (OR: 4,12) und westdeutsche Männer (OR: 1,79) stärker betroffen waren. Die Ergebnisse verdeutlichen die hohe Public-Health-Relevanz von Insomnie-bezogenen Schlafstörungen. Sleep disturbances are associated with a variety of physical and mental health disorders and cause high direct and indirect economic costs. The aim of this study was to report the frequency and distribution of problems of sleep onset and maintaining sleep, sleep quality, effective sleep time and the consumption of sleeping pills in the adult population in Germany. During the 4 weeks prior to the interview, about one third of the respondents reported potentially clinically relevant problems initiating or maintaining sleep; about one-fifth reported poor quality of sleep. When additionally considering impairments during the daytime such as daytime fatigue or exhaustion, a prevalence of 5.7 % for insomnia syndrome was found. Women were twice as likely to be affected by insomnia syndrome as men. Significant age differences were not seen. Persons with low socioeconomic status had an increased risk of insomnia (odds ratio [OR] 3.44) as did people residing in West Germany (OR 1.53). Women with low socioeconomic status (OR 4.12) and men living in western German (OR 1.79) were more affected. The results illustrate the considerable public health relevance of insomnia-related sleep disturbances. An English full-text version of this article is available at SpringerLink as supplemental.
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