Arbeitslosigkeit und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit
Ein Überblick zum Forschungsstand und zu aktuellen Daten der Studien GEDA 2010 und GEDA 2012
Kroll, Lars Eric
Müters, Stephan
Lampert, Thomas
Ausgehend vom nationalen und internationalen Forschungsstand wird im vorliegenden Beitrag der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit analysiert. Datenbasis bilden die Erhebungen 2010 und 2012 der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) des Robert Koch-Instituts. Für die Analysen wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 18 bis 64 Jahren ausgewählt, die Angaben zu Arbeitslosigkeitserfahrungen in den letzten 5 Jahre gemacht haben (n = 31.955). Die Ergebnisse zeigen, dass Arbeitslose im Vergleich zu Erwerbstätigen ihren subjektiven Gesundheitszustand deutlich schlechter einschätzen und häufiger unter ärztlich diagnostizierten Depressionen leiden. Der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit ist bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen. Im Vergleich zu Erwerbstätigen rauchen Arbeitslose deutlich häufiger und sind seltener sportlich aktiv. Beim Alkoholkonsum zeigt sich ein Zusammenhang nur bei arbeitslosen Frauen, welche seltener in gesundheitlich bedenklichem Maße Alkohol konsumieren. Während die Inanspruchnahme von medizinischen Maßnahmen zur Krankheitsfrüherkennung bei Arbeitslosen geringer ist als bei Erwerbstätigen, liegt bei ihnen die Anzahl der Arztbesuche und der Krankenhausaufenthalte höher. Die Befunde sprechen dafür, dass Arbeitslose eine wesentliche Zielgruppe für präventive Maßnahmen bleiben und die Präventionsmaßnahmen für sie intensiviert werden sollten. This study analyzes the association of unemployment and health using national and international research data. It is based on data from the 2010 and 2012 German Health Update (GEDA), conducted by the Robert Koch Institute. For our analysis, participants aged from 18 to 64 years were selected if they gave information on their unemployment experiences within the five years prior to the study (n = 31,955). The results show that the self-rated health of the unemployed in Germany is significantly worse compared to the workforce. Additionally, the unemployed suffer from medically diagnosed depression. The association of unemployment and health is more pronounced in men than in women for all major outcomes. When compared to workers of the same age, the unemployed smoke more frequently and do less sports. Regarding alcohol consumption, no systematic relationship was found. While the use of medical screening measures for the early detection of diseases is lower among the unemployed than among the employed, they visit general practitioners and hospitals more often than their counterparts. Overall, our findings suggest that unemployed people should remain an important target group of preventive measures in Germany and that the corresponding measures should be intensified.
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