Epidemiologie des CUP-Syndroms in Deutschland
Kraywinkel, Klaus
Zeissig, Sylke Ruth
Der Artikel gibt einen Überblick über Inzidenz‑, Mortalitäts- und Überlebensraten des „cancer of unknown primary“ (CUP) in Deutschland, beruhend auf den Daten der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland sowie der amtlichen Todesursachsenstatistik. Danach erkrankten in Deutschland zuletzt jährlich rund 11.000 Personen an einem CUP, was einem Anteil von 2,3 % an allen Malignomen entspricht. Bei knapp 10.000 Menschen wird ein unbekannter oder nicht näher bezeichneter Primärtumor (ICD-10: C80) als Todesursache angegeben. Aktuelle internationale Vergleichsdaten deuten allerdings darauf hin, dass die Inzidenz für das echte CUP-Syndrom eher niedriger liegen dürfte, wahrscheinlich weil die Unterscheidung zwischen einem tatsächlich unbekannten und einem lediglich nicht näher bezeichneten Primärtumor v. a. bei den nur über Todesbescheinigungen identifizierten Fällen schwierig ist. Morphologisch überwiegt das Adenokarzinom; in etwa 30 % der Fälle sind nur unspezifische Histologien angegeben. Die Prognose des CUP entspricht mit relativen Fünfjahresüberlebensraten um 18 % etwa der des Lungenkarzinoms, wobei Patienten in jüngerem Alter und solche mit Plattenepithelkarzinomen deutlich höhere Überlebenschancen aufweisen.
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