Erfassung inzidenter kardiovaskulärer und metabolischer Erkrankungen in epidemiologischen Kohortenstudien in Deutschland
Herrmann, Wolfram J.
Weikert, Cornelia
Bergmann, Manuela
Boeing, Heiner
Katzke, Verena A.
Kaaks, Rudolf
Tiller, Daniel
Greiser, Karin Halina
Heier, Margit
Meisinger, Christa
Schmidt, Carsten Oliver
Neuhauser, Hannelore
Heidemann, Christin
Jünger, Claus
Wild, Philipp S.
Schramm, Sara Helena
Jöckel, Karl-Heinz
Dörr, Marcus
Pischon, Tobias
Hintergrund: Kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen sind häufige Ursachen für Mortalität und Verlust von Lebensqualität in der deutschen Bevölkerung. Zur Erforschung von Risikofaktoren sind populationsbasierte Kohortenstudien notwendig. Für deren Aussagekraft ist die vollständige und valide Erfassung der Endpunkte ein zentraler Aspekt. Fragestellung: Ziel war es, derzeit in Deutschland durchgeführte populationsbasierte Kohortenstudien mit bereits erreichten inzidenten kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen (Herzinfarkt, Diabetes mellitus Typ 2, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und arterielle Hypertonie) zu identifizieren und methodische Aspekte der Erfassung und Klassifikation in diesen Studien zusammenzutragen. Methoden: Über die Arbeitsgruppe „Epidemiologie der Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen“ wurden deutsche bevölkerungsbasierte Kohortenstudien mit bereits erreichten inzidenten kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen identifiziert. Vertretende Personen dieser Studien wurden im Rahmen eines Workshops eingeladen, ihre Vorgehensweise vorzustellen und im Nachgang systematisch zu ergänzen und aufzubereiten. Ergebnisse: Es wurden 8 Studien aus verschiedenen Regionen mit insgesamt 100.571 Teilnehmern und einer Altersspanne von 18–83 Jahren identifiziert. Die Selbstauskunft der Studienteilnehmenden ist die wichtigste Quelle zur Veranlassung weiterer Recherchen zur Erfassung der Endpunkte in diesen Studien. Die Selbstangaben werden in allen 8 Studien mithilfe verschiedener Informationen aus anderen Datenquellen, z. B. Unterlagen von behandelnden Ärzten oder Kliniken, ergänzt und abschließend bewertet. Diskussion: Unsere Ergebnisse zeigen die zentrale Bedeutung der Selbstauskunft und den Aufwand der erforderlichen Validierung der Endpunkte. Künftige Studien können diese Informationen in der Planung berücksichtigen und standardisieren.
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe