Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland
Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Robert Koch-Institut
Männer und Frauen unterscheiden sich in Bezug auf Gesundheit und Krankheit. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die geringere Lebenserwartung der Männer: Sie leben im Durchschnitt fünf Jahre weniger als Frauen. Neben unterschiedlichen Erkrankungshäufigkeiten gibt es auch zahlreiche geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Wahrnehmung und Kommunikation von Symptomen, im gesundheitsrelevanten Verhalten und bei der Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten. Aus diesem Grund hat die Gesundheitsberichterstattung des Bundes am Robert Koch-Institut in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt und Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis in diesem Bericht umfassende Daten und Informationen zur Männergesundheit zusammengetragen. Die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen, aber auch innerhalb der Gruppe der Männer werden für ausgewählte Themen aus den Bereichen Gesundheitsstatus, Gesundheitsverhalten, Arbeitswelt und Gesundheit, Lebensformen / Familie und Gesundheit sowie Prävention beschrieben und interpretiert. Dabei wird deutlich, dass soziokulturell geprägte Geschlechterrollen einen wesentlichen Einfluss auf das Gesundheitsverhalten und damit auch auf die gesundheitliche Lage und die Sterblichkeit haben. Zudem zeigen sich innerhalb der Gruppe der Männer in Abhängigkeit von Lebensphasen und sozioökonomischem Status deutliche gesundheitliche Unterschiede. Die Ergebnisse des Berichtes belegen zudem, dass insbesondere das Arbeitsleben wie auch die Formen des familialen und partnerschaftlichen Zusammenlebens wichtige Potenziale aber auch Risiken für die Gesundheit von Männern bergen können. Die Analysen aus den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung betonen daher zusammenfassend die Notwendigkeit einer zielgruppenspezifischen Ausdifferenzierung präventiver Maßnahmen für Männer. Der Bericht liefert die empirischen Grundlagen zum Thema Männergesundheit und will dazu beitragen, die Sensibilisierung für das Thema in Politik, Wissenschaft und Praxis weiter voranzutreiben und damit die Gesundheit von Männern zu erhalten und zu fördern. There are substantial differences in health status between men and women. A striking example is life expectancy. Men live on average five years shorter. For this reason the Federal Health Reporting at the Robert Koch Institute – in cooperation with the Federal Statistical Office and experts from research and practice – has compiled and analysed comprehensive data and information on men’s health. The differences in health between men and women – but also among men – are described and interpreted with regard to health status, health behaviour, health and work, family and living arrangements, as well as prevention. Beside the effects of biological differences there is a substantial impact of socially and culturally shaped gender roles on health behaviour, health outcomes as well as mortality. Furthermore, it becomes clear that health differences among men largely depend on life stage and socio-economic status. In addition, aspects of working life as well as living arrangements (e.g. living with family or partners) may provide significant benefits but may also pose risks for men’s health. Therefore, the findings in the fields of prevention and health promotion emphasise the need for target group-specific preventive measures for men. The report provides the empirical background for the analysis of men’s health. It aims to promote a greater awareness of this topic in the fields of policy making, research and practice to improve the health of men.
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