Etablierung und Validierung einer HIV-1-spezifischen int RT-PCR zur genotypischen Resistenzbestimmung von HIV gegenüber Integrase Inhibitoren
Fiedler, Stefan
Obwohl die Resistenzentwicklung gegen antiretrovirale Medikamente durch den Einsatz
moderner Kombinationstherapien reduziert werden konnte, kann es unter suboptimaler
Medikation zur Virusreplikation und Selektion von resistenten Virusvarianten kommen.
Bei der Therapie von HIV kommen Integrase-Inhibitoren aufgrund ihrer guten Verträglichkeit
sowie als Alternative zu PI, NRTI und NNRTI immer häufiger zum Einsatz. Das
Ziel dieser Arbeit war die Etablierung und Validierung einer sensitiven subtypgenerischen
RT-PCR zur Amplifizierung und Sequenzierung des Integrase-ORF.
Hierzu wurde die RNA mithilfe des QIAamp Viral RNA Mini Extraction Kit extrahiert.
Die RT-PCR Primersequenzen sowie das PCR-Protokoll stammten aus der Arbeitsgruppe
von Dr. Rolf Kaiser (Virologisches Institut der Universität Köln). Die RT-PCR wurde
mit dem QIAGEN OneStep RT-PCR Kitsystem als Einschrittreaktion konzipiert. Das
PCR-Fragment besaß eine Größe von 916 bp und wurde nach Sanger sequenziert. Zur
Bestimmung der Sensitivität wurde das HIV-1 Isolat NL4.3 des Subtyps B als Konzentrationsstandard
genutzt. Zur Überprüfung der subtypgenerischen Amplifikation wurde
ein Subtypenpanel aus 16 Isolaten der Subtypen A, B, C, D, F, G, H, CRF01_AE und
CRF02_AG zusammengestellt und anhand von seriellen Verdünnungsreihen die Nachweisgrenze
ermittelt. Die Viruslast aller Isolate wurde mit einer gruppengenerischen
TaqMan Real-time RT-PCR quantifiziert. Ein Patientenpanel sowie die Teilnahme an
einem Ringversuch dienten der Validierung des Systems.
Die Sensitivität für Subtyp B NL4.3 wurde mit 457 geq/ml (+/- 260 geq/ml) als ausreichend
für genotypische Resistenzanalyse erachtet. Für die Subtypen A, B, D, G, H und
die rekombinanten Viren CRF01_AE und CRF02_AG des Panels wurde eine als ausreichend
bewertete Nachweisgrenze zwischen 550 und 10.000 geq/ml erreicht. Es zeigte
sich, dass die Subtypen C und F mit einer 100 (F) bis 1.000 (C) fach geringeren Sensitivität
als die anderen Referenzviren nachgewiesen werden konnten. Für phylogenetische
Unterscheidungen der bekannten Subtypen, reichte das sequenzierte 840 bp lange
Fragment aus. Die Validierung anhand des Patientenpanels enthüllte eine Reihe von
minoritären resistenz-assoziierten Mutationen, welche eher als Polymorphismen anzusehen
sind. Durch die Teilnahme an einem internationalen Ringversuch, konnte das System
einer externen Qualitätskontrolle unterzogen werden.
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