Influenza-Wochenbericht
Kalenderwoche 50 (5.12. bis 11.12.2020)
Robert Koch-Institut
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 50. KW 2020 im Vergleich zur Vorwoche bundesweit gestiegen. Seit der 46. KW 2020 ist ein leicht steigender Trend der ARE-Gesamt-Rate zu beobachten. Dennoch liegt die ARE-Rate weiterhin deutlich unter dem Niveau der Werte der Vorsaisons. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) wurde im Vergleich zur Vorwoche insgesamt wieder eine ähnliche Anzahl von Arztbesuchen wegen ARE registriert, die Werte befinden sich insgesamt ebenfalls leicht unter denen der Vorsaisons.
Im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren wurden in der 50. KW 2020 in insgesamt 88 (37 %) der 236 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 61 (26 %) Proben mit Rhinoviren und 28 (12 %) Proben mit SARS-CoV-2. Ein Patient hatte eine Doppelinfektion mit Rhinoviren und SARS-CoV-2. Influenzaviren wurden nicht nachgewiesen.
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance schwerer akuter respiratorischer Infektionen (ICOSARI) lagen validierte Daten bis zur 49. KW 2020 vor. Die Zahl stationär behandelter Fälle mit akuten respiratorischen Infektionen (SARI-Fälle) ist insgesamt stabil geblieben. Die SARI-Fallzahlen in der Altersgruppe 35 bis 59 Jahre lagen weiterhin auf einem ungewöhnlich hohen Niveau, vergleichbar mit dem Höhepunkt der Grippewellen in den Vorjahren. Der Anteil an COVID-19-Erkran-kungen bei SARI-Fällen ist stabil geblieben und lag in der 49. KW 2020 bei 60 %.
Für die 50. Meldewoche (MW) 2020 wurden nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang 21 labordia-gnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut übermittelt (Datenstand: 15.12.2020).
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