Lymphogranuloma venereum (LGV)
Bremer, Viviane
Lymphogranuloma venereum (LGV) ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch Chlamydia trachomatis (Serovar L1–L3) verursacht wird. LGV wird auch als Lymphopathia venerea, Durand-Nicolas-Favre-Krankheit oder tropischer bubo bezeichnet. In der Vergangenheit wurde die mit Lymphknotenschwellungen und der Bildung von inguinalen Bubonen einhergehende LGV-Erkrankung häufig mit anderen Erkrankungen wie Syphilis, Herpes genitalis oder Ulcus molle verwechselt. Durand, Nicolas und Favre beschrieben erstmals 1913 die Erkrankung als klinische und pathologische Einheit [1]. 1930 konnten Chlamydien aus Bubonen isoliert werden [2] und in den späten 30er Jahren wurden Sulfonamide zur Behandlung erstmalig eingesetzt [3]. LGV ist vor allem in Afrika, Asien und Südamerika verbreitet. LGV tritt in Deutschland und anderen Industriestaaten sporadisch auf. Im Jahre 2003 wurden in den Niederlanden, LGVErkrankungen bei Männern mit gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakten (MSM) beobachtet [4]. Auch in Deutschland werden seit 2003 vermehrt LGV-Erkrankungen bei MSM festgestellt [5, 6].
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