Prävention der nosokomialen  Übertragung der Tuberkulose
Übersicht über verschiedene  nationale Empfehlungen
Wischnewski, Nicoletta
Mielke, Martin
Aufgrund ihrer weltweiten Verbreitung, ihrem Übertragungsmodus  sowie der klinischen Bedeutung muss  die Tuberkulose bei infektionspräventiven Überlegungen  sowohl in Krankenhäusern als auch in anderen  medizinischen Einrichtungen besondere Berücksichtigung  finden. Eine Schätzung der Weltgesundheitsorganisation  (WHO) ergab für das Jahr  2000 ca. 8,4 Mio Neuerkrankungen weltweit.  Während eine Zunahme der Inzidenz primär in den  Entwicklungsländern beobachtet wurde, erfordert die  Erkrankung auch in Deutschland insbesondere wegen  des Vorkommens Antibiotika-resistenter Mykobakterien  besondere Beachtung. Ca. 90 % der betroffenen  immunkompetenten Personen sind latent  infiziert, bei den verbleibenden 10 % der Infizierten  tritt die Manifestation der Erkrankung erst innerhalb  der ersten zwei Jahre oder noch später nach Infektion  auf. Dies macht die Erkennung einer nosokomialen  Übertragung schwierig. Dennoch wurden Fälle  von nosokomialer Übertragung beschrieben und Studien  belegen, dass die Tuberkulinreaktivität bei Beschäftigten  im Gesundheitswesen höher ist, als in der  Allgemeinbevölkerung. Eine vor der Infektion schützende  Impfung existiert nicht, daher gilt es im Hinblick  auf die zunehmende Entwicklung multiresistenter  Tuberkulosebakterien, das Krankenhauspersonal für  die Übertragungswege der Tuberkulose zu sensibilisieren  und zur Einschätzung von Risikoparametern zu  befähigen, um effektive Präventionsmaßnahmen mit  guter Compliance umzusetzen. Im nachfolgenden Beitrag  werden die Übertragungswege der Tuberkuloseerreger  beschrieben und Präventionsmaßnahmen  zur Vermeidung der nosokomialen Übertragung aus  verschiedenen Ländern (USA, Kanada, England,  Deutschland) vorgestellt. Prevention measures for tuberculosis in hospitals  and other health care facilities have to be specially  considered because of world wide spread, a high risk  of transmission and clinical importance. Although an  increase in the number of tuberculosis patients can  be observed mainly in developing countries, the illness  requires special attention in Germany also because  of the potential resistance of Mycobacterium  tuberculosis to tuberculostatic agents. In general,  90 % of infected immunocompetent persons have a  latent infection; the remaining 10 % develop illness  during the following 2 years or even more after infection.  This makes the identification of nosocomial  transmission difficult. Nevertheless, cases of nosocomial  transmission have been noted and it has been  shown that tuberculine positivity is higher in employees  of the Health Care Services than in public.  In the absence of an effective vaccine against tuberculosis  hospital employees should be sensitized  for the risks and ways of transmission, in order to  comply with efficient measures of prevention. The  following article describes the transmission of tuberculosis  and presents measures to prevent nosocomial  transmission as published in several countries  (USA, Canada, Great Britain and Germany). 
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