ARE-Wochenbericht KW 38
Robert Koch-Institut
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Haas, Walter
AGI-Studiengruppe
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 38. KW 2022 im Vergleich zur Vorwoche sehr deutlich gestiegen. Die Werte liegen aktuell über den Werten der Vorsaisons. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) wurden in der 38. KW bundesweit deutlich mehr Arztbesuche wegen ARE als in der Vorwoche registriert. Die Zahl der Arztbesuche liegt über dem Niveau der Vorjahre (seit 2006) um diese Zeit.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 38. KW 2022 in insgesamt 67 (59 %) der 113 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 33 (29 %) Proben mit Rhinoviren, 18 (16 %) mit SARS-CoV-2, acht (7 %) mit Parainfluenzaviren (PIV), vier (3 %) mit Influenzaviren, drei (3 %) mit Respiratorischen Synzytialviren (RSV) und jeweils eine (1 %) Probe mit humanen Metapneumoviren (hMPV) bzw. humanen saisonalen Coronaviren (hCoV).
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) in der 38. KW 2022 insgesamt stabil geblieben und liegt auf dem Niveau der vorpandemischen Jahre. Dabei kam es in der Altersgruppe ab 80 Jahren zu einem leichten Anstieg der Fallzahlen, in den anderen Altersgruppen ist die Zahl der SARI-Fälle stabil geblieben oder ging zurück. Der Anteil der mit schwerer Atemwegserkrankung hospitalisierten Patienten mit einer COVID-19-Diagnose ist im Vergleich zur Vorwoche leicht angestiegen und liegt bei 28 %.
Die ARE-Aktivität ist auf die Ko-Zirkulation verschiedener Atemwegserreger zurückzuführen, darunter hauptsächlich Rhinoviren, aber auch SARS-CoV-2 und Parainfluenzaviren. Sporadisch werden zudem Influenzaviren und RSV nachgewiesen.
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