ARE-Wochenbericht KW 39
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Haas, Walter
AGI-Studiengruppe
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 39. KW 2022 im Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen. Die Werte liegen aktuell deutlich über den Werten der Vorsaisons. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) wurden in der 39. KW bundesweit deutlich mehr Arztbesuche wegen ARE als in der Vorwoche registriert. Die Zahl der Arzt-besuche liegt über dem Niveau der Vorjahre (seit 2006) um diese Zeit.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 39. KW 2022 in insgesamt 59 (58 %) der 101 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 32 (32 %) Proben mit Rhinoviren, jeweils zwölf (12 %) mit SARS-CoV-2 bzw. mit Parainfluenzaviren (PIV), sechs (6 %) mit Influenzaviren, drei (3 %) mit Respiratorischen Synzytialviren (RSV) und eine (1 %) Probe mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV). Humane Metapneumoviren (hMPV) wurden nicht nachgewiesen.
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) in der 39. KW 2022 insgesamt leicht gesunken und liegt weiter-hin auf dem Niveau der vorpandemischen Jahre. Der Anteil der mit schwerer Atemwegserkrankung hospitalisierten Patienten mit einer COVID-19-Diagnose ist im Vergleich zur Vorwoche stabil geblieben und lag in der 39. KW bei 29 %.
Die für diese Jahreszeit außergewöhnlich hohe ARE-Aktivität ist auf die Ko-Zirkulation verschiedener Atemwegserreger zurückzuführen, darunter hauptsächlich Rhinoviren, aber auch SARS-CoV-2 und Para-influenzaviren. Zunehmend werden auch Influenzaviren und RSV nachgewiesen.
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