ARE-Wochenbericht KW 45
Kalenderwoche 45 (7.11. bis 13.11.2022)
Buda, Silke
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Haas, Walter
AGI-Studiengruppe
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 45. KW 2022 im Vergleich zur Vorwoche insgesamt gestiegen. Die Werte liegen aktuell auf dem Niveau der vorpandemischen Jahre. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE in der 45. KW im Vergleich zur Vorwoche bundesweit gestiegen. Die Zahl der Arztbesuche liegt im oberen Wertebereich der vorpandemischen Jahre um diese Zeit.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 45. KW 2022 in insgesamt 145 (69 %) der 211 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 63 (30 %) Proben mit Influenzaviren, 38 (18 %) mit Respiratorischen Synzytialviren (RSV), 23 (11 %) mit Rhinoviren, 14 (7 %) mit Parainfluenzaviren (PIV), zehn (5 %) mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV), neun (4 %) mit SARS-CoV-2 und drei (1 %) mit humanen Metapneumoviren (hMPV).
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) insgesamt leicht gesunken. Der Anteil der mit einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Diagnose ist im Vergleich zur Vorwoche gesunken und lag in der 45. KW bei insgesamt 14 %. Bei 0- bis 4-jährigen SARI-Patientinnen und Patienten ist der Anteil der RSV-Diagnosen weiter angestiegen auf 55 %.
Die ARE-Aktivität ist aktuell auf die Ko-Zirkulation verschiedener Atemwegserreger zurückzuführen, dabei ist die Influenza- und RSV-Aktivität im Vergleich zur Vorwoche angestiegen. In der 45. KW 2022 verursachten vorwiegend Influenzaviren und RSV, aber weiterhin auch Rhinoviren und PIV akute Atemwegserkrankungen. Der Anteil an SARS-CoV-2-Nachweisen ist weiter zurückgegangen. Nach der Definition des RKI, die auf den Ergebnissen der virologischen Sentinelsurveillance basiert, hält die RSV-Welle seit der 41. KW 2022 an und die Grippewelle hat in der 43. KW 2022 begonnen.
Sowohl RSV als auch Influenzaviren sollten im stationären Bereich differentialdiagnostisch zu SARS-CoV-2 nun stärker berücksichtigt werden.
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