ARE-Wochenbericht KW 1
Kalenderwoche 1 (2.1. bis 8.1.2023)
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Haas, Walter
AGI-Studiengruppe
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 1. KW 2023 im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesunken. Der aktuelle Wert lag im Bereich der vorpandemischen Jahre um diese Zeit. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE im Vergleich zur Vorwoche bundesweit wie erwartet und auch in den Vorjahren üblich wieder gestiegen. Die Zahl der Arztbesuche lag über den Werten der 1. KW der Vorjahre.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 1. KW 2023 in insgesamt 73 (57 %) der 127 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 26 (20 %) Proben mit Influenzaviren, 22 (17 %) mit Respiratorischen Synzytialviren (RSV), zwölf (9 %) mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV), acht (6 %) mit Rhinoviren, 7 (6 %) mit SARS-CoV-2, fünf (4 %) mit humanen Metapneumoviren (hMPV) und drei (2 %) mit Parainfluenzaviren (PIV).
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) insgesamt weiter gesunken und liegt auf einem hohen Niveau über den normalerweise zum Jahreswechsel beobachteten Werten. Dabei kam es bei den ab 80-Jährigen zu einer sehr hohen Zahl an Krankenhausaufnahmen wegen SARI. Insgesamt lag der Anteil der mit einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Diagnose in der 1. KW 2023 bei insgesamt 14 %, der Anteil an Influenza-Diagnosen lag bei 11 %. Bei 0- bis 4-jährigen SARI-Patientinnen und Patienten stieg der Anteil der RSV-Diagnosen wieder an und war mit 61 % weiter sehr hoch.
Die ARE-Aktivität ist in 1. KW 2022 hauptsächlich auf die Zirkulation von Influenzaviren und von RSV zurückzuführen. Influenzaviren verursachen weiterhin den Hauptteil der akuten Atemwegserkrankungen. Die weitere Entwicklung der Grippewelle in Deutschland kann erst in den kommenden Wochen besser beurteilt werden, da in der 1. KW 2023 bundesweit noch viele Bundesländer Schulferien hatten (Feriendichte über 70 %).
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