Infektionsepidemiologische Daten von Blutspendern 2003–2004
Bericht des Robert Koch-Instituts zu den Meldungen nach §22 Transfusionsgesetz
Offergeld, Ruth
Ritter, Sabine
Faensen, Daniel
Hamouda, Osamah
Die Erhebung infektionsepidemiologischer Daten zur Bestimmung der Prävalenz und Inzidenz von HIV-, Hepatitis-C-Virus- (HCV-), Hepatitis-B-Virus- (HBV-) und Syphilisinfektionen im Blut- und Plasmaspendewesen in Deutschland wird auf der Grundlage des §22 Transfusionsgesetz vom Robert Koch-Institut durchgeführt. Die vierteljährlich erhobenen Daten erlauben eine Aussage über die Infektionshäufigkeit in den Spenderkollektiven und somit indirekt eine Beurteilung der Sicherheit der gewonnenen Spenden. Der vorliegende Bericht erstreckt sich auf die Jahre 2003 und 2004 und beinhaltet die Daten aller Blutspendeeinrichtungen in Deutschland. Die Gesamtzahl infektionsserologischer Untersuchungen von Blutspenden und Voruntersuchungen von Spendewilligen betrug 7,09 Millionen im Jahr 2003 und 6,37 Millionen im Jahr 2004. Im Jahr 2003 lag die Prävalenz bezogen auf 100.000 Spenden für HIV bei 8,2, für HCV bei 99,3, für HBV bei 158,9 und für Syphilis bei 34,4. Der Anteil der Serokonversionen bezogen auf 100.000 Spenden lag für HIV bei 0,8, für HCV bei 1,2, für HBV bei 1,0 und für Syphilisinfektionen bei 1,5. Im Jahr 2004 lag die Prävalenz bezogen auf 100.000 Spenden für HIV bei 4,8, für HCV bei 85,3, für HBV bei 156,3 und für Syphilis bei 36,2. Der Anteil der Serokonversionen bezogen auf 100.000 Spenden lag für HIV bei 0,9, für HCV bei 1,3, für HBV bei 0,6 und für Syphilisinfektionen bei 2,0. Die Auswertung zeigt bei insgesamt sehr niedrigen Infektionshäufigkeiten weiterhin rückläufige HCV-Infektionszahlen und einen Anstieg der HIV- und Syphilisinfektionen seit 1999. Mögliche Ursachen für letzteren müssen weiter untersucht werden. Die Datenqualität hat sich im Vergleich zu den Vorjahren weiter verbessert, jedoch waren immer noch nicht alle Meldungen nach Geschlecht, Alter und Spendeintervall aufgeschlüsselt. The Robert Koch Institute collects and evaluates data on the prevalence and incidence of HIV, hepatitis C (HCV), hepatitis B (HBV) and syphilis infections among blood and plasma donors in Germany in accordance with Article 22 of the Transfusion Act. This surveillance permits an assessment of the occurrence of infections in the blood donor population and consequently the safety of the collected donations. This report includes data from all blood donation services in Germany for 2003 and 2004. Altogether 7.09 million and 6.37 million donations or blood samples from prospective donors were screened in 2003 and 2004, respectively. In 2003 the prevalence rates of the relevant infections (per 100,000 donations) were 8.2 for HIV, 99.3 for HCV, 158.9 for HBV and 34.4 for syphilis. In 2003 the rates of seroconversion (per 100,000 donations) were 0.8 for HIV, 1.2 for HCV, 1.0 for HBV and 1.5 for syphilis in 2003. In 2004 the prevalence rates (per 100,000 donations) were 4.8 for HIV, 85.3 for HCV, 156.3 for HBV and 36.8 for syphilis. In 2004 the rates of seroconversion (per 100,000 donations) were 0.9 for HIV, 1.3 for HCV, 0.6 for HBV and 2.0 for syphilis. The analysis showed a very low incidence of infections with a decreasing trend for HCV infections and an increase in HIV and syphilis infections. The latter needs to be monitored carefully and possible causes evaluated. The quality of the reported data has improved compared to previous years. Still, some problems remain with the differentiation of the data according to sex, age and interdonation interval as well as reporting by individual blood donation centres as required by the Transfusion Act
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