Soziale Unterschiede im COVID-19-Impfstatus – Ergebnisse der Studie GEDA 2021
Bartig, Susanne
Müters, Stephan
Hoebel, Jens
Schmid-Küpke, Nora Katharina
Allen, Jennifer
Hövener, Claudia
Hintergrund: Die Impfung gegen COVID-19 stellt eine wesentliche Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie dar. Sie zielt darauf ab, Neuinfektionen einzuschränken und schwere Krankheitsverläufe zu reduzieren. Der vorliegende Beitrag untersucht den Einfluss verschiedener sozialer Determinanten auf den COVID-19-Impfstatus.
Methode: Die Auswertungen basieren auf der Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2021), die als bundesweite telefonische Befragung der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland zwischen Juli und Dezember 2021 durchgeführt wurde. Neben bivariaten Analysen wurde der Zusammenhang zwischen der Inanspruchnahme der COVID-19-Impfung und den sozialen Determinanten mittels Poisson-Regression untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt 86,7 % der Personen ab 18 Jahren, die in GEDA 2021 teilgenommen haben, sind mindestens einmal gegen COVID-19 geimpft. Dabei zeigen sich soziale Unterschiede: Der Anteil geimpfter Personen nimmt mit dem Alter, Einkommen und hoher Bildungsgruppe zu. Niedrigere Impfquoten weisen Personen mit Migrationsgeschichte, im ländlichen Raum Lebende sowie Personen aus Ostdeutschland auf. Eine altersdifferenzierte Betrachtung verweist auf geringere soziale Unterschiede im COVID-19-Impfstatus in der Altersgruppe ab 60 Jahren.
Schlussfolgerungen: Bei der Konzeption gezielter Maßnahmen zur Überwindung möglicher Impfbarrieren sollten die aufgezeigten Ergebnisse berücksichtigt werden. Es bedarf jedoch weiterführender Analysen zu den Erklärungsfaktoren für die sozialen Unterschiede im Impfverhalten, wie bspw. strukturelle Barrieren oder psychologische Determinanten.
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