Gemeldete HIV-Erstdiagnosen 2021 – 2022
Marcus, Ulrich
Schmidt, Daniel
Friebe, Martin
Kollan, Christian
Gunsenheimer- Bartmeyer, Barbara
Bremer, Viviane
Gemäß § 7 Abs. 3 Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist der direkte oder indirekte Nachweis einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) nichtnamentlich unmittelbar an das Robert Koch-Institut (RKI) zu melden. Dem RKI wurden für das Jahr 2021 insgesamt 2.258 gesicherte HIV-Neudiagnosen gemeldet und bis zum 1.5.2023 für das Jahr 2022 insgesamt 3.239 gesicherte HIV-Neudiagnosen. Im Vergleich dazu wurden dem RKI 2.468 gesicherte HIV-Neudiagnosen für das Jahr 2020 gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang um 9 % von 2020 auf 2021 und einer Zunahme um 43% von 2021 auf 2022. Für das Meldejahr 2022 ist zu berücksichtigen, dass nach Februar 2022 in erheblichem Umfang HIV-Meldungen von aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Personen erfolgten. Bei den meisten dieser Geflüchteten erfolgten die HIV-Diagnosen und der Behandlungsbeginn bereits in der Ukraine. Deshalb handelt es sich bei den meisten dieser Fälle nicht um tatsächliche Neudiagnosen einer HIV-Infektion, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland. Von den 3.239 Neudiagnosen im Jahr 2022 entfal¬len 724 auf Menschen aus der Ukraine.
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