Demenzerkrankungen in Deutschland: Epidemiologie, Trends und Herausforderungen
Georges, Daniela
Rakusa, Elena
Holtz, Anna-Victoria
Fink, Anne
Doblhammer, Gabriele
Hintergrund: Demenzen stellen in alternden Gesellschaften eine zunehmende Herausforderung für Individuen, Medizin, Pflege und Gesellschaft dar. Um für Deutschland Versorgungs- und Pflegebedarfe sowie gesellschaftliche Folgen abzuschätzen zu können, bedarf es Zahlen zum aktuellen und zukünftigen Vorkommen dieses Krankheitsbildes.
Methode: Auf Basis aktueller Datenquellen und Studien werden relevante Maßzahlen und Entwicklungen zur Häufigkeit von Demenzen in Deutschland zusammengetragen und analysiert sowie Risikofaktoren und Versorgungsmöglichkeiten vorgestellt.
Ergebnisse: Neueste Prognosen belegen einen möglichen Anstieg der Zahl der Demenzpatientinnen und -patienten in Deutschland von aktuell 1,7 Millionen auf bis zu 3 Millionen im Jahr 2070. Krankheitsbedingte kognitive und motorische Abbauprozesse und Verhaltensänderungen senken die Möglichkeiten der selbstständigen Lebensführung, sind häufig mit gesellschaftlicher Exklusion und Stigmatisierung verknüpft und gehen insbesondere im schweren Krankheitsstadium mit einem umfangreichen medizinischen und pflegerischen Versorgungsbedarf einher. Dies trägt dazu bei, dass Demenzen aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive zu den teuersten (Alters-)Krankheiten gehören. Kurative Behandlungsmöglichkeiten existieren bisher nicht.
Schlussfolgerungen: Um den Anstieg der Anzahl der Demenzpatientinnen und -patienten sowie die Kosten zukünftig zu senken, erweisen sich einige Präventionsansätze, insbesondere hinsichtlich eines gesunden Lebensstils, als zielführend. Gleichzeitig müssen sich das Gesundheits- und Pflegesystem und die Gesellschaft auf die steigende Zahl von Demenzpatientinnen und -patienten vorbereiten. Bessere Diagnostik, neue Therapieformen und gesellschaftliche Innovationen zur Betroffenen- und Angehörigenunterstützung können dazu beitragen, die Krankheitslast und Krankheitskosten zu reduzieren.
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