ARE-Wochenbericht KW 46
46. Kalenderwoche (13.11. bis 19.11.2023)
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Krupka, Simon
Lehfeld, Ann-Sophie
Haas, Walter
Die ARE-Aktivität in den letzten Wochen ergibt sich aus der relativ hohen Zahl an COVID-19-Erkrankungen und den für die Jahreszeit typischen Erkältungen nach Rhinovirusinfektion. Die Zahl schwerer Atemwegserkrankungen verursacht durch SARS-CoV-2 bleibt weiterhin im Verhältnis niedriger als letztes Jahr im gleichen Zeitraum. Ältere Menschen haben weiterhin ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf nach SARS-CoV-2-Infektion. In den letzten zwei Wochen gibt es Anzeichen für eine sich verstärkende RSV-Zirkulation. Allerdings ist die RSV-Positivenrate in der virologischen Sentinelsurveillance weiterhin niedrig. Zudem gibt es bisher noch keine Hinweise auf eine beginnende Grippewelle.
Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in der Bevölkerung ist in der 46. KW 2023 im Vergleich zur 45. KW insgesamt gestiegen. Dabei sind die ARE-Inzidenzen sowohl bei den Kindern bis 14 Jahre als auch bei den Erwachsenen ab 15 Jahre gestiegen. Im ambulanten Bereich ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE in der 46. KW im Vergleich zur Vorwoche insgesamt leicht gestiegen.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 46. KW 2023 in insgesamt 133 (56 %) der 237 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter hauptsächlich Rhinoviren (31 %) und SARS-CoV-2 (20 %), gefolgt von Parainfluenzaviren (4 %) und Adenoviren (3 %). Respiratorische Synzytialviren (RSV) und Influenzaviren wurden in den letzten Wochen vereinzelt nachgewiesen (je bis 2 %).
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) in der 46. KW 2023 im Vergleich zur Vorwoche insgesamt leicht gesunken, bei den 0- bis 4- jährigen Kindern jedoch deutlich gestiegen. Unter den in der 46. KW wegen einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten ist der Anteil der COVID-19-Diagnosen auf 24 % gesunken. Es wurde bei 10 % der SARI-Fälle eine RSV-Diagnose vergeben, häufiger als in der Vorwoche. Bei Kindern unter zwei Jahren lag der Anteil der RSV-Diagnosen bei 50 %. Eine Influenza-Erkrankung wurde wie in den Vorwochen bei weniger als 1 % aller SARI-Fälle diagnostiziert.
Bei den Daten aus dem Meldewesen gemäß IfSG wurde für COVID-19 seit der 27. Meldewoche (MW) ein steigender Trend verzeichnet. In der Abwassersurveillance ist seit Ende Juni 2023 (26. KW) eine steigende Viruslast zu beobachten, die sich jedoch seit der 44. KW nicht weiter fortgesetzt hat. Der Anteil der SARS-CoV-2-Variante EG.5 lag in der 44. KW 2023 bei knapp 51 %. Der Anteil der Variante BA.2.86 lag bei knapp 14 %.
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