ARE-Wochenbericht KW 50
50. Kalenderwoche (11.12. bis 17.12.2023)
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Krupka, Simon
Lehfeld, Ann-Sophie
Haas, Walter
Die ARE-Aktivität in den letzten Wochen ergibt sich aus der hohen Zahl an COVID-19-Erkrankungen, den Rhinovirusinfektionen, die für diese Zeit noch ungewöhnlich hoch sind, sowie den zunehmenden RSV- und Influenzavirusinfektionen. Die RSV-Aktivität steigt weiterhin an. Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen. Die Influenza-Aktivität nimmt seit der 49. KW ebenfalls zu. Von Influenzaerkrankungen sind bisher vornehmlich Kinder im Schulalter und junge Erwachsene betroffen. Influenza A(H1N1)pdm09-Viren werden am häufigsten detektiert.
Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in der Bevölkerung ist in der 50. KW 2023 im Vergleich zur 49. KW insgesamt und insbesondere bei den Kindern im Schulalter und bei jungen Erwachsenen gestiegen. Im ambulanten Bereich hat die Zahl der Arztbesuche wegen ARE in der 50. KW im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls zugenommen.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 50. KW 2023 in insgesamt 225 der 321 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter hauptsächlich RSV (20 %), SARS-CoV-2 (19 %), Rhinoviren (18 %) und Influenzaviren (17 %). Auffällig ist der steile Anstieg der Positivenrate von Influenza A(H1N1)pdm09-Viren, der sich in den aktuellen Einsendungen der 51. KW fortsetzt.
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) in den letzten Wochen leicht gestiegen. In der 50. KW 2023 ist die Fallzahl im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken, sie liegt insgesamt weiterhin auf einem erhöhten Niveau. Besonders bei Kindern unter 15 Jahren ist die Zahl der SARI-Fälle aktuell hoch. Unter allen in der 50. KW wegen einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten lag der Anteil der COVID-19-Diagnosen bei 27 %. Ältere Menschen haben weiterhin ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf nach SARS-CoV-2-Infektion. Der Anteil der RSV-Diagnosen ist im Vergleich zur Vorwoche mit 21 % erneut leicht gestiegen. Bei Kindern unter zwei Jahren ist der Anteil der RSV-Diagnosen mit 73 % weiterhin hoch. Influenza wurde bei 8 % aller SARI-Fälle diagnostiziert und damit häufiger als in der Vorwoche.
Bei den Daten aus dem Meldewesen gemäß IfSG setzt sich der steigende Trend auch in der 50. KW fort. In der Abwassersurveillance ist seit Ende Juni 2023 (26. KW) weiterhin eine steigende SARS-CoV-2-Viruslast zu beobachten. Seit der 48. KW 2023 ist die SARS-CoV-2 Variante BA.2.86 in Deutschland dominierend, ihr Anteil lag bei 55 %. Der Anteil der Variante EG.5 reduzierte sich in der 48. KW auf 23 %.
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