Pathogenese der Legionelleninfektion
Arbeiten der Nachwuchsgruppe „Pathogenese der Legionelleninfektion“ des Robert Koch-Instituts
Flieger, Antje
Banerji, S.
Broich, M.
Rydzewski, Kerstin
Shadrach, W. S.
Legionellen sind Gram-negative Bakterien, die im Süßwasser als intrazelluläre Parasiten von Protozoen vorkommen. Nach Inhalation besiedelt das Bakterium Alveolarmakrophagen und alveoläre Epithelzellen der Lunge. Beim Menschen kann insbesondere die Spezies Legionella pneumophila die Legionärskrankheit, eine schwere Pneumonie, auslösen, die oft einen Funktionsverlust der Lunge zur Folge hat. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von bakteriellen Faktoren beschrieben, die die intrazelluläre Vermehrung und Virulenz fördern. Unter diesen befindet sich das Typ-II-Protein-Sekretionssystem Lsp von L. pneumophila, das hydrolytische Enzyme, wie z.B. die Zink-Metalloprotease, saure Phosphatasen, Phospholipasen A und Lysophospholipasen A transportiert. Im Moment ist noch nicht vollständig geklärt,welche dieser exportierten Faktoren die eigentlichen Effektoren von intrazellulärer Vermehrung und Virulenz sind.Phospholipase- Aktivität wurde bei Bakterien (z.B. Pseudomonas aeruginosa, Listeria monocytogenes, Yersinia enterocolitica) als einer der maßgeblichen Pathogenitätsfaktoren charakterisiert. Somit könnte die Phospholipase- A-Aktivität von L. pneumophila z.B. über die Zerstörung von alveolärem Lungenepithel, Alveolarmakrophagen und Lungensurfactant zur Pathogenese einer Legionelleninfektion beitragen. Die Forschungsvorhaben der Nachwuchsgruppe "Pathogenese der Legionelleninfektion" haben zum Ziel, neue Pathogenesemechanismen von Legionellen zu charakterisieren und sollen gleichzeitig versuchen, neue Therapiemethoden über die Inhibition von hydrolytischen Enzymen zu etablieren.
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