2020-11-04Zeitschriftenartikel
Inanspruchnahme von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung in Deutschland – Ergebnisse der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015-EHIS)
Ludwig, Sabine
Starker, Anne
Hermann, Sophie
Jordan, Susanne
Hintergrund/Zielsetzung
Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) sollen die Arbeitsorganisation und die Arbeitsbedingungen verbessern sowie die persönlichen Kompetenzen der Beschäftigten fördern. Sie können einen großen Teil der Bevölkerung erreichen. Ziel der Studie ist, die Inanspruchnahme von verhältnis- und verhaltensbezogenen BGF-Maßnahmen anhand zentraler individueller und betrieblicher Faktoren zu beschreiben.
Material und Methoden
In der repräsentativen bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015-EHIS) des Robert Koch-Instituts wurden 14.389 Erwerbstätige im Alter von 18 bis 64 Jahren zur Kenntnis und Inanspruchnahme von Angeboten zu Rückengesundheit, Stressbewältigung/Entspannung und einer Kantine mit gesunden Ernährungsangeboten in den letzten 12 Monaten in ihrem Unternehmen befragt. Dabei wurde nach soziodemografischen Faktoren, Gesundheitsbewusstsein und dem subjektiven Gesundheitszustand stratifiziert.
Ergebnisse
Das Angebot einer Kantine wird von 64,6 % der Frauen (F) und 66,2 % der Männer (M) genutzt. Angebote zur Rückengesundheit (F: 26,2 %; M: 18,7 %) und Stressbewältigung/Entspannung (F: 35,2 %; M: 25,6 %) werden deutlich weniger in Anspruch genommen. Beschäftigte mit ausgeprägtem Gesundheitsbewusstsein nutzen alle 3 Angebote häufiger als Beschäftigte mit weniger ausgeprägtem Gesundheitsbewusstsein. Männer mit schlechtem Gesundheitszustand nutzen die verhaltenspräventiven Angebote häufiger als Männer mit gutem Gesundheitszustand.
Schlussfolgerung
Um weitere Erwerbstätige mit BGF-Maßnahmen zu erreichen, sollten diese zielgruppenspezifisch konzipiert werden. Geschlechter- und Altersaspekte, der Umfang der Erwerbstätigkeit, das Gesundheitsbewusstsein sowie der Gesundheitszustand sollten berücksichtigt werden. Background/Objectives
Workplace health promotion (WHP) interventions can reach a large part of the population. They are designed to improve work organisation and conditions and to promote the personal competencies of employees. Here the aim was to describe the use of WHP interventions based on individual factors and factors related to the size and branch of the companies.
Materials and methods
In the representative population-based study “German Health Update” (GEDA 2014/15-EHIS) conducted by the Robert Koch Institute, 14,389 employees aged between 18 and 64 years were asked about their knowledge and use of workplace measures in their companies during the last 12 months regarding back health, stress management/relaxation and a canteen with healthy food. In addition to socio-demographic factors, health awareness and self-rated health on the use of WHP interventions was analysed.
Results
A canteen with healthy food is used by 64.6% of women (F) and 66.2% of men (M); offers for back health (F: 26.2%; M: 18.7%) and stress/relaxation (F: 35.2%; M: 25.6%) are used significantly less. Employees with more pronounced health awareness use the offers more frequently than employees with a less pronounced awareness of health. Men with poor self-rated health make more use of offers for back health and stress/relaxation than men with good self-rated health.
Conclusions
In order to reach a larger part of the working population, WHP measures should take the needs of specific target groups into account including sex/gender and age aspects as well as the extent of employment, health awareness and self-rated health status.
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