Surveillance nichtübertragbarer Erkrankungen: Worauf kommt es Nutzenden an? Eine qualitative Interviewstudie
Kettlitz, Robyn
Buchmann, Maike
Tuncer, Oktay
Krause, Laura
Ziese, Thomas
Reitzle, Lukas
Hintergrund: Surveillance-Systeme für Erkrankungen dienen als Frühwarnsystem und Orientierungshilfe für Entscheidungstragende. Im Rahmen der Nationalen Diabetes-Surveillance am Robert Koch-Institut (RKI) wurden bestehende Formate der Informationsvermittlung evaluiert und eine Analyse von Bedarfen von Nutzenden bezüglich der Ergebnisdissemination einer Surveillance für nichtübertragbare Erkrankungen (NCD) durchgeführt.
Methode: 13 semi-strukturierte leitfadengestützte Interviews wurden mit Personen aus Gesundheitspolitik, Gesundheitswesen, Medien und Wissenschaft geführt und in einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet (Erhebungszeitraum der Interviews: 10/2022 – 01/2023).
Ergebnisse: Für alle Befragten standen die Häufigkeit von Erkrankungen sowie deren Einflussfaktoren, Versorgung und Folgen inhaltlich im Fokus einer NCD-Surveillance. Rahmenbedingungen des Gesundheits- und Krankheitsgeschehens wurden ebenso als relevant erachtet. Anforderungen hinsichtlich der Aufbereitung dieser Inhalte unterschieden sich zwischen den Nutzendengruppen. Faktoren, die die Nutzung von Informationen einer NCD-Surveillance fördern und hemmen, stimmten in den Nutzendengruppen überein.
Schlussfolgerungen: Es besteht Bedarf hinsichtlich der Darstellung von Handlungsoptionen, insbesondere bei Nutzenden aus Gesundheitspolitik und Gesundheitswesen. Anhand der Diabetes-Surveillance konnte gezeigt werden, dass viele Anforderungen durch die bestehenden Formate bereits erfüllt werden. Viele der Nutzenden wünschten sich zudem eine inhaltliche Erweiterung um weitere NCD.
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