Demenzerkrankungen – Prävalenz, Trends und regionale Verteilung in Deutschland. Eine Auswertung auf Basis von GKV-Routinedaten
Rommel, Alexander
Gaertner, Beate
Neuhauser, Hannelore
Yessimova, Dinara
Schröder, Helmut
Brückner, Gabriela
Schüssel, Katrin
Porst, Michael
Hintergrund: Im Rahmen der Krankheitslaststudie für Deutschland werden bevölkerungsbezogene Prävalenzen für wichtige Erkrankungen bestimmt. Dadurch lassen sich auch regionale Muster und zeitliche Trends darstellen.
Methode: Die Prävalenz von Demenzerkrankungen in der Bevölkerung wurde für die Jahre 2017 bis 2022 jeweils im Querschnitt auf Ebene der Raumordnungsregionen mithilfe von Krankenkassenroutinedaten der AOK-Versicherten alters-, geschlechts- und morbiditätsadjustiert geschätzt (administrative Prävalenz).
Ergebnisse: Für das Jahr 2022 ergibt sich eine Prävalenz von Demenzerkrankungen in Höhe von 2,8 % in der Bevölkerung ab 40 Jahren in Deutschland. Bei Frauen liegt die Prävalenz bei 3,3 %, bei Männern bei 2,4 %. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit von Demenzerkrankungen stark zu. So betrug die Prävalenz bei den ab 65-Jährigen 6,9 %. Im Zeitverlauf zeigt sich zwischen 2017 und 2022 eine leicht abnehmende Tendenz. Die altersstandardisierte regionale Verteilung zeigt ein klares Muster in Richtung einer höheren Prävalenz in Ostdeutschland und im Osten Bayerns.
Schlussfolgerungen: Gemessen an der administrativen Prävalenz bleibt die Bedeutung von Demenzerkrankungen für die Bevölkerungsgesundheit weitgehend stabil. Mit Blick auf den demografischen Wandel ist jedoch damit zu rechnen, dass die Zahl der von Demenz Betroffenen zunimmt. Die Prävention beeinflussbarer Risikofaktoren ist daher insbesondere in der mittleren Lebensphase essenziell.
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