Selbstwahrgenommene Mundgesundheit von Personen mit und ohne Diabetes mellitus: Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHIS
Krause, Laura
Seeling, Stefanie
Heidemann, Christin
Hintergrund: Die selbstwahrgenommene Mundgesundheit spiegelt die individuelle Sichtweise wider. In die Bewertung gehen subjektive (z. B. Schmerzen, ästhetische Aspekte) wie objektive Kriterien (z. B. orale Krankheiten, Funktionseinschränkungen) ein. Orale Krankheiten stehen in Wechselwirkung mit nichtübertragbaren Erkrankungen wie Diabetes mellitus.
Methode: Datenbasis ist die Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS). Im telefonischen Interview wurde nach dem Vorliegen eines Diabetes in den letzten 12 Monaten sowie nach dem Zustand von Zähnen und Zahnfleisch gefragt. Berechnet wurden Prävalenzen sowie Prevalence Ratios (PR) und p-Werte aus Poisson-Regressionen bei Personen ab 18 Jahren (N = 22.613).
Ergebnisse: Personen mit Diabetes schätzten ihre Mundgesundheit häufiger als mittelmäßig bis sehr schlecht ein als Personen ohne Diabetes (41,2 % vs. 27,5 %). Der Zusammenhang zwischen Diabetes und einer mittelmäßigen bis sehr schlechten selbstwahrgenommenen Mundgesundheit blieb nach statistischer Kontrolle für soziodemografische und verhaltensbezogene Merkmale bestehen (PR 1,22, p < 0,001). Dies trifft auf Frauen sowie Männer zu.
Diskussion: Auf Basis einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe konnte erstmals für Deutschland gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Diabetes und Mundgesundheit im Erwachsenenalter besteht. Die vorliegenden Ergebnisse stützen internationale Forschungsbefunde. Eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Arztgruppen, die Menschen mit Diabetes behandeln, und Zahnärztinnen und Zahnärzten ist erforderlich.
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