Klimawandel und Prävention – Überprüfung der Präventionsindikatoren der Länder in Deutschland auf Bezüge zum Thema „Klimawandel und Gesundheit“
Riesig, Veronika
Starker, Anne
Haftenberger, Marjolein
Manz, Marie-Hélène
Möhlendick, Klaus
Mühlenbruch, Kristin
von der Haar, Annkathrin
Taylor, Angelina
Borrmann, Brigitte
Hintergrund: Die Risiken des Klimawandels für die menschliche Gesundheit
werden zunehmend ersichtlich. Vor diesem Hintergrund wurde das von 2018 bis 2022 entwickelte Präventionsindikatorensystem der Länder auf seine Klimabezüge überprüft.
Methode: Als erster Schritt wurde durch eine länderübergreifende Arbeitsgruppe ein Modell zu den Zusammenhängen von Klimawandel und Gesundheit im
Kontext der Prävention erarbeitet. Zentrale Aspekte des Modells wurden in eine Leitfragen gestützte Checkliste überführt, anhand derer eine systematische, standardisierte und evidenzorientierte Bewertung des Klimabezugs des Präventionsindikatorensystems der Länder durchgeführt wurde.
Ergebnisse: Für insgesamt 49 der 73 Präventionsindikatoren wurde ein Bezug zum Thema Klimawandel ermittelt. Am häufigsten ergab sich ein Klimabezug für Indikatoren, die besonders gefährdete Personengruppen für klimawandelbedingte Gesundheitsfolgen erfassen (27 Indikatoren), gefolgt von 18 Indikatoren, die Gesundheitsfolgen des Klimawandels aufgreifen.
Schlussfolgerungen: Die entwickelte Bewertungsmethodik hat sich als geeignet erwiesen und kann zur Bewertung von Klimabezügen anderer Gesundheitsindikatorensysteme angewendet werden. Für das Präventionsindikatorensystem besteht Weiterentwicklungsbedarf im Hinblick auf noch unberücksichtigte Aspekte des Klimabezugs, z. B. in den Bereichen „Klimawandelfolgen mit Gesundheitsrelevanz“ und „Gesundheitskosten“ und Indikatoren zu impfpräventablen Erkrankungen als Klimaanpassungsmaßnahmen.
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