Schlafstörungen und schlechte Schulleistungen bei Grundschulkindern
Wiechers, S.
Schlarb, A. A.
Urschitz, Michael S.
Eggebrecht, E.
Schlaud, Martin
Poets, Christian F.
Ziel: Schlafstörungen können die Tagesleistung beeinflussen. Daher wurde die Prävalenz von Schlafstörungen und ihr Zusammenhang mit schlechten Schulleistungen in einer Querschnittsstudie an 27 Grundschulen in Hannover untersucht. Methoden: Schlafstörungen (z. B. Einschlafverzögerung, nächtliches Aufwachen, Schlafwandeln, Albträume und Bettnässen) wurden anhand von Eltern- und Kinderfragebögen untersucht. Schlechte Schulleistungen, die als Schulnote 4 oder schlechter definiert wurden, oder die Notwendigkeit von Nachhilfestunden in Mathematik, Sachkunde, Lesen, Rechtschreibung oder Handschrift wurde mithilfe der Noten aus dem Zeugnis des letzten Halbjahrs ermittelt. Ergebnisse: Von 1144 Kindern in der Studie (Durchschnittsalter: 9,6 Jahre; 51% Jungen) wiesen nach Angaben der Eltern 760 (66,4%) Schlafstörungen auf, dabei war die Prävalenz mit 49,1% für Einschlafstörungen am höchsten (95%-Konfidenzintervall, 95%-KI: 46,1–51,9). Kinder gaben häufiger Schlafstörungen an als ihre Eltern. Ein signifikanter Zusammenhang mit der Schulleistung fand sich für nächtliches Aufwachen und Albträume, eine klare Dosis-Reaktions-Beziehung wurde jedoch nur bei Albträumen festgestellt. Bei Kindern, die „oft“ Albträume hatten (n=24), war die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie schlechte Schulleistungen in Mathematik (Odds Ratio, OR: 5,2; 95%-KI: 1,6–17,1), Sachkunde (OR: 6,8; 95%-KI: 1,4–32,1) und Rechtschreibung (OR: 7,5; 95%-KI: 2,3–24,9) aufwiesen. Fazit: Bei Schulkindern sind Schlafstörungen häufig. Unter diesen haben Albträume möglicherweise einen negativen Einfluss auf die Schulleistungen.
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