Sichere Aufbereitung von Transfer- und Lagerungshilfen
Graupner, Ilka
Sack, Andrea
Hübner, Nils-Olaf
In der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen und behinderten Menschen werden zunehmend Transfer- und Lagerungshilfen (TLH) genutzt. Diese Hilfsmittel erfüllen eine Dreifachfunktion, da sie die Eigenaktivität und Mobilität der Pflegebedürftigen unterstützen, die Dekubitusprophylaxe verbessern und den pflegerischen Umgang mit den Patienten erleichtern. Dadurch kann auch die körperliche Belastung für das Pflegepersonal verringert werden. Obwohl von vielen Herstellern die Anwendung von TLH vorrangig im häuslichen Bereich, d.h. patientenbezogen, propagiert wird, ist die Anwendung aus Sicht der Arbeitsmedizin auch in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sinnvoll. Hier erfolgt die Anwendung häufig jedoch nicht patientenbezogen. Damit gewinnt die sichere Aufbereitung dieser Medizinprodukte an Bedeutung. Ziel dieses Beitrags ist es, die Problematik der Aufbereitung dieser passiven, mobilen TLH in der Praxis darzustellen. Ausgehend von einer Risikoanalyse werden die Vorteile, die möglichen hygienischen Probleme sowie die Aufbereitungsmöglichkeiten beim Einsatz von TLH aufgezeigt. An Beispielen aus der konkreten Praxis wird gezeigt, dass in vielen Fällen Herstellerangaben zur Aufbereitung sehr ungenau sind oder keine dem Infektionsrisiko angemessene Aufbereitung erlauben. Besonders komplex aufgebaute TLH, die verschiedene Materialien kombinieren und mit Schlaufen, Bändern und Bezügen versehen sind, können ggf. bei der Aufbereitung problematisch sein. Für die Betreiber ist zu bedenken, dass die Folgekosten von schlecht oder nicht aufzubereitenden Hilfsmitteln die Anschaffungskosten um ein Vielfaches übersteigen können. Daher sollte die Aufbereitbarkeit ein wichtiges Kriterium beim Einkauf vom TLH sein. Diese sollte möglichst einfach, sicher und kostengünstig durchzuführen sein. Gleichzeitig mit dem Einkauf von Hilfsmitteln muss die entsprechende Logistik zur Aufbereitung und Lagerung zur Verfügung stehen. Die Hersteller der TLH sind dringend aufgefordert, die Produkte hinsichtlich der Anforderungen an die Reinigung und Desinfektion zu optimieren. Transfer and repositioning aids are increasingly used in nursing of disabled as well as people in need of care. These tools encourage the physical activity and mobility of patients, assist with decubitus prophylaxis and make it easier nurse with patients. In this way their use reduces the physical burden on nursing staff. While many manufactures propagate these aids for domestic use in the fist line, their use in hospitals or LTCF is encouraged by occupational medicine. This raises the issue of safe reprocessing of these medical products. This manuscript aims to show the problems with safe reprocessing of transfer and repositioning aids. These transfer and repositioning aids are sometimes made of a mix of materials. Some come with loops, straps and covers. In many cases the manufacturer’s cleaning and handling instructions are very imprecise. Examples show that proper hygienic handling in accordance with the manufacturer’s instructions is either not always possible or possible only at great effort or expense. The Recommendations of the Commission on Hospital Hygiene and Prevention of Infection at the Robert Koch Institute and the Federal Institute for Drugs and Medical Devices on Hygiene Requirements in the Handling of Medical Devices propose an interim solution for proper hygienic handling that may in certain circumstances cause damage to the material and forfeiture of the manufacturer’s guarantee. Before such products are purchased, the hygiene specialists should check the options for hygienic handling as described in the concrete instructions from the manufacturer. If the options are not considered practicable, we recommend that the hygiene specialists appeal to the manufacturers to produce more suitable aids. Manufacturers of these transfer and repositioning aids are urgently called upon to optimise their products taking hygienic handling requirements into account.
Dateien zu dieser Publikation
Keine Lizenzangabe