Informiert und zufrieden? – Auf dem Weg zum mitbestimmenden Nutzer des Gesundheitswesens
Ryl, Livia
Horch, Kerstin
Als Nutzer des Gesundheitswesens nimmt man verschiedene Rollen ein: Patient, Verbraucher, Kunde oder die Person, die gesundheitliche Versorgung bewertet. Der zunehmend stattfindende Wechsel vom eher passiven Patienten zum mitbestimmenden Nutzer von Gesundheitsleistungen erfordert, Beziehungen und Verhaltensweisen im Gesundheitswesen neu zu bestimmen. Im Vordergrund stehen hierbei: Transparenz erhöhen, Kompetenz entwickeln, Rechte der Patientinnen und Patienten stärken, Beschwerdemanagement verbessern. Mit dem im Februar 2013 in Kraft getretenen Patientenrechtegesetz (Bundesgesetzblatt 2013) werden die Einflussmöglichkeiten der Patienten und ihre Rechte auf eine klare gesetzliche Grundlage gestellt. Die neuen Regelungen stärken die Rolle des mündigen Patienten. Wie es bisher mit der Rolle der Patientinnen und Patienten aussah, ermittelte die GEDA (Gesundheit in Deutschland aktuell)-Zusatzbefragung 2009 des RKI „Gesundheitskompetenz und souveränes Handeln im Gesundheitswesen“. Hier wurden Daten zur Zufriedenheit mit dem letzten Kontakt im Gesundheitswesen erhoben. Wissensdefizite in der Bevölkerung hinsichtlich ausgewählter Bereiche des Gesundheitswesens werden mit den Daten deutlich: bei Patientenrechten und bezüglich des Umgangs mit Beschwerden. Diese Defizite variieren nach demographischen und sozioökonomischen Kriterien. Deutlich werden unterschiedliche Bedürfnisse je nach Bevölkerungsgruppe, um Wissen und Kompetenzen zielgruppengerecht vermitteln zu können. Different roles are fulfilled as healthcare user: patient, consumer, customer or a person, who evaluates the healthcare. A change is taking place from a more passive patient to a participant, which requires that relationships and behavior in healthcare need to be redefined. The focus, therefore, is to increase transparency, develop skills, strengthen patients’ rights and improve complaint management. Data about these parameters and the satisfaction with the last contact in the healthcare system were collected in the GEDA 2009 survey „Health literacy and competent acting in healthcare system“ by RKI. Results show deficits in knowledge of selected areas of health care, awareness of patients’ rights and on how to handle complaints. These deficits vary according to demographic and socioeconomic criteria. Therefore it is important to recognize the different needs of population groups in respect of raising knowledge and health literacy.
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