Messung des sozioökonomischen Status in der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA)
Lampert, Thomas
Kroll, Lars Eric
Müters, Stephan
Stolzenberg, Heribert
Der sozioökonomische Status (SES) stellt eine zentrale Analysekategorie der epidemiologischen Forschung und Gesundheitsberichterstattung dar. Im Rahmen der Deutschen Herz-Kreislauf-Präventionsstudie wurde zur Messung des SES ein mehrdimensionaler aggregierter Index entwickelt, der bis heute in vielen Studien verwendet wird. Für das Gesundheitsmonitoring am Robert Koch-Institut (RKI) wurde der Index einer kritischen Überprüfung unterzogen und grundlegend überarbeitet. Die Überarbeitung betrifft vor allem die Operationalisierung und Kategorisierung der statusbildenden Merkmale Bildung, Berufsstatus und Einkommen sowie die verteilungsbasierte Abgrenzung der Statusgruppen. Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie bei der Überarbeitung vorgegangen wurde und welche Vorüberlegungen dabei eine Rolle gespielt haben. Außerdem werden Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen dem SES-Index und 3 Gesundheitsoutcomes (selbsteingeschätzter allgemeiner Gesundheitszustand, Adipositas und Rauchen) berichtet, die auf Basis von Daten der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) 2009 gewonnen wurden. Perspektivisch soll der überarbeitete SES-Index in allen Erhebungen des Gesundheitsmonitorings am RKI, neben GEDA sind dies die „Studie Gesundheit von Erwachsenen in Deutschland“ (DEGS) und der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS), einheitlich umgesetzt werden. The socioeconomic status (SES) is a central analytical concept for epidemiologic research and health reporting in Germany. Within the German Cardiovascular Prevention Study (GCP), a multidimensional aggregated index of SES has been developed, which is used to this date. We have revised this index critically and reworked it according to the necessities of German health monitoring at the Robert Koch Institute (RKI). The main changes involve the operationalization and categorization of the status-constituting dimensions education, occupation, and income as well as the categorization of the resulting socioeconomic status groups. This paper explains the steps of the revision process and the ideas behind it. In addition, it provides empirical evidence on the association of the revised index with three important health outcomes (self-rated health, obesity, and smoking) using data of the German Health Update 2009 (GEDA) study. It is planned to apply the revised SES concept in all studies on German health monitoring at the RKI, i.e., not only to GEDA but also to the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS) and the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) in the same way.
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