Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1)
Ellert, Ute
Brettschneider, Anna-Kristin
Ravens-Sieberer, Ulrike
In den letzten Jahrzehnten vollzog sich ein Wandel im Gesundheits- und Krankheitsspektrum von Kindern und Jugendlichen, der unter anderem mit einer Zunahme psychischer Auffälligkeiten und einer Verschiebung von akuten zu chronischen Erkrankungen einherging. Als Maß der subjektiven Gesundheit erhält die gesundheitsbezogene Lebensqualität in dieser Phase einen umso höheren Stellenwert. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen unter Verwendung eines international standardisierten Fragebogeninstrumentes, dem KIDSCREEN-10, zu beschreiben. Im Rahmen der KiGGS-Folgebefragung von 2009 bis 2012 (KiGGS Welle 1) beantworteten 2567 Eltern von 7- bis 10-jährigen Kindern und 4878 Jugendliche ab 11 Jahren den KIDSCREEN-10. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität der 7- bis 10-jährigen Mädchen und Jungen schätzten 94 % der Eltern als sehr gut oder gut ein. In der Selbsteinschätzung der 11- bis 17-Jährigen waren es sogar 96 %, die ihre Lebensqualität als sehr gut oder gut einschätzten. Sowohl körperliche Erkrankungen und Schmerzen als auch psychische Auffälligkeiten und ein niedriger sozioökonomischer Status gingen mit Einschränkungen in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität einher. Die Unterschiede in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität nach sozialer Lage ließen sich im multivariaten Modell nicht bestätigen. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität der untersuchten Kinder und Jugendlichen erwies sich überwiegend als sehr gut oder gut. Interventionen zur Verbesserung der Lebensqualität sind jedoch bei Kindern und Jugendlichen mit körperlichen Erkrankungen und psychischen Auffälligkeiten unabhängig von ihrer sozialen Lage zwingend erforderlich. In recent years, there has been a change in the health and disease spectrum among children and adolescents, with an increase in mental health problems and a shift from acute to chronic illness. In this phase, the health-related quality of life (HRQoL) has increased in importance as a dimension of subjective health. The aim of this study is to describe the HRQoL of children and adolescents measured with the internationally standardized screening instrument KIDSCREEN-10. In the follow-up of the KiGGS study in 2009-2012 (KiGGS Wave 1), 2,567 parents of children aged 7–10 years and 4,878 adolescents aged 11 years or older completed the KIDSCREEN-10 questionnaire. In all, 94% of parents of 7- to 10-year-old girls and boys estimate the HRQoL of their children to be “very good” or “good.” Of the 11- to 17-year-old adolescents, 96 % report their HRQoL as “very good” or “good.” Somatic diseases and pain as well as mental health problems and a low social status are included in the HRQoL in only a limited way. Potential differences in HRQoL by social status were not confirmed in multivariate models. The HRQoL of the examined children and adolescents is predominantly very good or good. Interventions to improve the HRQoL of children and adolescents with diseases and psychopathological problems are necessary, regardless of their social status.
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