Zeitliche Trends kardiometaboler Risikofaktoren bei Erwachsenen
Ergebnisse dreier bundesweiter Untersuchungssurveys 1990–2011
Finger, Jonas
Busch, Markus
Du, Yong
Heidemann, Christin
Knopf, Hildtraud
Kuhnert, Ronny
Lampert, Thomas
Mensink, Gert
Neuhauser, Hannelore
Rosario, Angelika Schaffrath
Scheidt-Nave, Christa
Schienkiewitz, Anja
Truthmann, Julia
Kurth, Bärbel-Maria
Hintergrund: Die Daten dreier repräsentativer Gesundheitsuntersuchungssurveys wurden herangezogen, um zeitliche Trends der Prävalenz und Ausprägung kardiometaboler Risikofaktoren zu bestimmen. Methode: Zielvariablen waren die kardiometabolen Risikofaktoren sportliche Inaktivität, Rauchen, Adipositas, systolischer Blutdruck, Gesamtcholesterin, Serumglukose, selbst berichtetes Auftreten von Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes sowie die Einnahme von Blutdrucksenkern, Lipidsenkern und Antidiabetika. 9 347 Datensätze von Männern und 10 068 von Frauen wurden analysiert. Berechnete Mittelwerte und Prävalenzen wurden jeweils auf die Bevölkerungsstruktur vom 31. Dezember 2010 altersstandardisiert und dann mit den drei Erhebungszeiträumen 1990–1992, 1997–1999 und 2008–11 verglichen. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum zwischen 1990–2011 sank der mittlere systolische Blutdruck von 137 auf 128 mm Hg bei Männern und von 132 auf 120 mm Hg bei Frauen, die mittlere Serumglukose von 5,6 auf 5,3 mmol/L beziehungsweise von 5,4 auf 5,0 mmol/L sowie das mittlere Gesamtcholesterin bei beiden Geschlechtern jeweils von 6,2 auf 5,3 mmol/L. Bei Männern verringerten sich sportliche Inaktivität und die Häufigkeit des Rauchens im Analysezeitraum. Neben den Anwendungsprävalenzen von Antidiabetika, Lipid- und Blutdrucksenkern stieg auch die Prävalenz von selbst berichtetem Diabetes. Die in den Jahren 1990–1992 bestehenden Unterschiede in den meisten untersuchten Gesundheitsparametern zwischen Ost- und Westdeutschland nahmen bis zum Zeitraum von 2008–2011 ab. Schlussfolgerung: In einem Zeitfenster von 20 Jahren verbesserte sich das kardiometabole Risikoprofil der Erwachsenen in Deutschland. Vertiefende Zusammenhangsanalysen stehen noch an.
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