Maßnahmen zur verbesserten Einbindung und Beteiligung  von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund  in KiGGS Welle 2
Frank, Laura
Yesil-Jürgens, Rahsan
Born, Sabine
Hoffmann, Robert
Santos-Hövener, Claudia
Lampert, Thomas
Im Rahmen des Gesundheitsmonitorings am Robert Koch-Institut konnten in der Basiserhebung der Studie zur Gesundheit  von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) durch umfangreiche Maßnahmen Kinder und Jugendliche mit  Migrationshintergrund entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung einbezogen werden. In KiGGS Welle 1 hingegen  gelang dies aufgrund der weniger umfassenden Bemühungen nicht. Ziel in KiGGS Welle 2 war es, die Teilnahmebereitschaft  von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch spezifische Maßnahmen zu erhöhen. In diesem Beitrag  werden das migrationsspezifische Vorgehen, die Operationalisierung der migrationsspezifischen Variablen und die  Effektivität der Feldvorbegehung (Teilnehmendenwerbung) als Maßnahme zur Erhöhung der Teilnahmebereitschaft  beschrieben. Des Weiteren werden Daten zur Beteiligung und zur Zusammensetzung der Kinder und Jugendlichen mit  Migrationshintergrund in der Querschnittstudie von KiGGS Welle 2 vorgestellt.  Insgesamt nahmen 2.994 Kinder mit einem Migrationshintergrund im Alter von 0 bis 17 Jahren an KiGGS Welle 2 teil.  In der gewichteten Stichprobe sind das 11,8 % (n = 1.436) mit einem einseitigen Migrationshintergrund und 17,0 %  (n = 1.558) mit einem beidseitigen Migrationshintergrund. Insgesamt entspricht dieser Anteil an Kindern und Jugendlichen  mit Migrationshintergrund (28,8 %) nahezu dem Anteil im Mikrozensus 2013 (31,2 %). Im Vergleich zu Kindern und  Jugendlichen ohne Migrationshintergrund zeigen sich kaum Differenzen in der Alters- und Geschlechtsverteilung, jedoch  hinsichtlich der sozialen Lage. Kinder mit einem beidseitigen Migrationshintergrund gehören deutlich häufiger der  unteren Sozialstatusgruppe an als Kinder ohne Migrationshintergrund. Zu den in der Stichprobe am stärksten vertretenen  Herkunftsländern gehören die Staaten Mittel- und Südeuropas, der ehemaligen Sowjetunion und die Türkei. Gemessen  an der Aufenthaltsdauer der Eltern leben circa 40,1 % der Familien mit Migrationshintergrund bereits länger als  20 Jahre und fast jede fünfte Familie weniger als fünf Jahre in Deutschland. 12,2 % der Kinder und Jugendlichen mit  Migrationshintergrund weisen eine eigene Zuwanderungserfahrung auf.  Demzufolge entspricht, durch den Einsatz umfangreicher Maßnahmen in KiGGS Welle 2, der gewichtete Anteil von  Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund weitgehend dem Anteil in der Bevölkerung.
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