Infektionsepidemiologische Daten von Blutspendern 2006. Bericht des Robert Koch-Instituts zu den Meldungen nach § 22 Transfusionsgesetz.
Willand, Levke
Ritter, Sabine
Reinhardt, Bernd
Offergeld, Ruth
Hamouda, Osamah
Gemäß § 22 Transfusionsgesetz (TFG) melden alle Blut- und Plasmaspendeeinrichtungen in Deutschland ihre infektionsepidemiologischen Daten an das Robert Koch-Institut (RKI). Diese erlauben Aussagen über die demographischen Merkmale sowie die Infektionshäufigkeit von HIV-, Hepatitis-C-Virus- (HCV-), Hepatitis-B-Virus-(HBV-) und Syphilisinfektionen in den Spenderkollektiven und somit indirekt eine Beurteilung der Sicherheit der gewonnenen Spenden. Die Meldungen des Berichtsjahres 2006 erfolgten nach Novelle des TFG im Jahre 2005 auf neuen Meldeformularen. Auf diesen wurden neben der Anzahl der Spenden erstmals auch die Anzahl der Spender erfasst. Dies ermöglicht erstmals eine Beschreibung der demographischen Merkmale der Mehrfachspender und damit auch exaktere Aussagen über die Anzahl der Neuinfektionen in dieser Personengruppe. Im Jahr 2006 wurden über 500.000 infektionsserologische Untersuchungen bei neuen Blutspendern und Spendewilligen durchgeführt. Zudem wurden insgesamt ca. 2,3 Millionen Mehrfachspender registriert, die knapp 6 Millionen Spenden leisteten. Die Prävalenz bezogen auf 100.000 Untersuchungen von Neuspendern lag für HIV bei 6,2, für HCV bei 76,2, für HBV bei 150,2 und für Syphilis bei 34,4. Die Berechnung der Anzahl an Serokonversionen pro 100.000 Spenden von Mehrfachspendern ergab 0,8 für HIV, 1,1 für HCV, 0,7 für HBV und 1,6 für Syphilisinfektionen. Bei den insgesamt sehr niedrigen Infektionshäufigkeiten waren nur geringfügige Veränderungen der HIV-, HBV- und Syphilis-Infektionszahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar; die Prävalenz und Inzidenz von HCV unter Blutspendern zeigte sich weiterhin rückläufig. The Robert Koch Institute collects and evaluates data on the prevalence and incidence of HIV, hepatitis C (HCV), hepatitis B (HBV) and syphilis infections among blood and plasma donors in Germany according to Article 22 of the Transfusion Act. The surveillance data permit an assessment of the occurrence of infections in the blood donor population and consequently the safety of the collected donations. This report includes data from all blood donation services in Germany for 2006. Due to the revision of the Transfusion Act in 2005 not only the number of donations but also the number of donors has become available for analysis. More than 500,000 donations or blood samples from new donors and about 6 million donations collected from ca. 2.3 million repeat donors were screened in 2006. The prevalence for HIV was 6.2/100,000, for HCV 76.2/100,000, for HBV 150.2/100,000 and for syphilis 34.4/100,000 donations. The rate of seroconversions/100,000 donations was 0.8 for HIV, 1.1 for HCV, 0.7 for HBV and 1.6 for syphilis. The analysis showed a very low incidence of HIV, HBV und syphilis with marginal changes compared to previous years. The prevalence and incidence of HCV among blood donors was once again declining.
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