Inanspruchnahme kieferorthopädischer Behandlung durch Kinder und Jugendliche in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends
Seeling, Stefanie
Prütz, Franziska
Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers können in Deutschland durch kieferorthopädische Behandlung vollständig
zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung korrigiert werden, wenn erhebliche Funktionsstörungen bestehen oder
verhindert werden sollen. Auf der Basis von Selbstangaben aus der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit
von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) wurde die Inanspruchnahme kieferorthopädischer
Behandlung untersucht. Insgesamt sind 25,8 % der Mädchen und 21,1 % der Jungen im Alter von 3 bis 17 Jahren in
ständiger kieferorthopädischer Behandlung. Die Inanspruchnahme ist stark altersabhängig. Am höchsten ist sie bei
Mädchen im Alter von 13 Jahren (55,0 %) und bei Jungen im Alter von 14 Jahren (50,8 %). Im Vergleich mit Daten bisheriger
KiGGS-Erhebungen stellt sich im Trend über etwa zehn Jahre eine signifikante Zunahme der kieferorthopädischen
Versorgung in allen Altersgruppen dar. Wünschenswert ist eine verstärkte Versorgungsforschung und ein breiter Diskurs
über die aktuelle Behandlungspraxis und deren Nutzen.
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Anmerkungen
Die englische Version des Artikels ist verfügbar unter: http://doi.org/10.17886/RKI-GBE-2018-101