Ein historisches Signal für den Kampf gegen Tuberkulose – Deutschland muss das Momentum nutzen
Perumal, Nita
Hauer, Barbara
Auf der internationalen Agenda steht Tuberkulose weit oben und war im Herbst 2018 erstmals Thema in der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Dort wurde eine historische politische Deklaration verabschiedet mit dem Ziel, den weltweiten Kampf für die Elimination einer der ältesten Krankheiten der Menschheit zu beschleunigen. Eine niedrige TB-Inzidenz sowie ein gut funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem versetzen Deutschland in diesem globalen Unterfangen zwar in eine gute Ausgangslage. Die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen in Deutschland war 2018 jedoch ähnlich hoch wie 2017, berichtet das RKI im Epidemiologischen Bulletin 11/12 2019. Ein jährlicher Rückgang um 10 Prozent wäre aber erforderlich, um das Ziel der WHO zu erreichen, Tuberkulose bis 2050 zu eliminieren. Daher sind in der Tuberkulosekontrolle auch in Deutschland zusätzliche Anstrengungen notwendig. Von zentraler Bedeutung sind leistungsfähige Gesundheitsämter, um im Umfeld eines Tuberkulosepatienten infizierte oder bereits erkrankte Personen zu identifizieren und eine Verbreitung der Tuberkulose zu verhindern. Bei Symptomen wie länger bestehendem Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme sollte immer auch an Tuberkulose gedacht werden. Bedeutsam sind auch eine frühzeitige Resistenztestung und eine resistenzgerechte Behandlung. Auch die molekulare Surveillance ist ein wichtiger Beitrag zur Elimination der Tuberkulose und sollte landesweit etabliert werden.
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