Studie zur Gesundheitsberichterstattung über nichtübertragbare
Erkrankungen am Beispiel von Diabetes mellitus im
internationalen Vergleich
Reitzle, Lukas
Schmidt, Christian
Scheidt-Nave, Christa
Ziese, Thomas
Vor dem Hintergrund der wachsenden Krankheitslast durch Diabetes mellitus entwickelt das Robert Koch-Institut
im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit eine Nationale Diabetes-Surveillance. Ein wesentliches Ziel der
Surveillance ist die periodische und zeitnahe Bereitstellung relevanter Daten für verschiedene Adressaten (Dissemination),
welche die Informationsgrundlage für weiterführende Public-Health-Maßnahmen bilden. Zur Entwicklung einer
Disseminationsstrategie wurde eine Übersicht über die diabetesspezifische Berichterstattung im internationalen Kontext
erstellt. In einem zweistufigen Prozess erfolgte zunächst eine Online-Befragung von Public-Health-Expertinnen und
-Experten aus 46 Ländern. Für Länder ohne Rückmeldung (19/46) wurde eine strukturierte Webrecherche durchgeführt.
Der Großteil der Länder (38/46; 83 %) berücksichtigt Diabetes in der Gesundheitsberichterstattung und drei Viertel
(29/38; 77 %) dieser Länder stützen sich dabei auf ein indikatorenbasiertes Berichtssystem. Themenspezifische Berichte
zu Diabetes oder nichtübertragbaren Krankheiten (24/36; 67 %) sowie nationale Gesundheitsberichte (23/36; 64 %)
stellen das am häufigsten verwendete Format dar, gefolgt von Online-Formaten (20/36; 57 %) wie Webseiten oder
Datenbanken. Primäre Adressaten der Berichterstattung sind die Politik (19/20; 95 %) sowie Medien und Presse (16/20;
80 %). Sowohl gedruckte als auch Online-Formate sind Teil einer umfassenden Disseminationsstrategie, die jedoch
unterschiedliche Adressaten ansprechen.
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